Syphilis

Das Bakterium, das die Syphilis auslöst, heißt Treponema Pallidum. Weil es durch Mikroverletzungen in Haut und Schleimhäute eindringen kann, ist es vor allem beim Sex übertragbar. In Deutschland sind Frauen seltener als Männer betroffen. Im Jahr 2022 erhielten rund 8.300 Menschen in Deutschland die Diagnose Syphilis, davon waren 5,6 Prozent Frauen.

Anzeichen für Syphilis

Die in Phasen verlaufende Infektion beginnt mit einem Hautgeschwür, das sich hart anfühlt, aber oft schmerzfrei ist und deshalb auch meist übersehen wird. Das häufigste Symptom einer Syphilis-Erkrankung ist in einer weiteren Phase ein Hautausschlag.

Zusätzlich können Fieber, eine Schwellung der Lymphknoten, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, Haarausfall, sowie Appetitlosigkeit und Gewichts­verlust auftreten. In einer späteren Phase können sich schwere Komplikationen entwickeln, die jedes Organsystem, auch das Gehirn, schwer schädigen können. Zwischen den Phasen kann es immer wieder Zeiträume ohne Beschwerden geben.

Diagnose und Behandlung von Syphilis

Zur Diagnose einer Syphilis muss entweder das Blut untersucht oder ein Abstrich aus einer Hautveränderung genommen werden. Betroffene Frauen sollten sich auch auf weitere STI testen lassen. 

Wird die Infektion frühzeitig erkannt, ist sie gut mit Penicillin oder anderen Antibiotika behandelbar. Bis zum erfolgreichen Ende der Behandlung sollten sexuelle Kontakte vermieden werden. 

Liegt eine Infektion vor, sollten (Sex-)Partnerinnen und (Sex-)Partner informiert werden, damit auch sie sich untersuchen und gegebenenfalls behandeln lassen können.

Prävention von Syphilis

Um eine Übertragung zu verhindern, sollte insbesondere der Kontakt mit Hautveränderungen, Geschwüren oder Wundsekret vermieden werden. Männer- und Frauenkondome bieten vor allem dann Schutz, wenn sie Hautstellen, die aufgrund der Syphilis verändert sind, bedecken.

Schwangerschaft

Eine Syphilis-Infektion kann während der Schwangerschaft oder während des Geburtsvorganges auf das Kind übertragen werden. Je nach Erkrankungsstadium der Mutter kann die Infektion auch zu Tot- oder Frühgeburten führen. In Deutschland wird im Rahmen der Mutterschaftsrichtlinien jede schwangere Frau auf Syphilis untersucht und bei einer vorliegenden Infektion entsprechend behandelt.

Deutsche STI-Gesellschaft (DSTIG) (2021). Diagnostik und Therapie der Syphilis (S2k-Leitlinie). AWMF-Registernr.: 059-002. 2021. letzter Zugriff: 27.06.2024.

Deutsche STI-Gesellschaft (DSTIG) (2018). Sexuell übertragbare Infektionen (STI): Beratung, Diagnostik und Therapie (S2k-Leitlinie). AWMF-Registernr.: 059-006. 2018. letzter Zugriff: 27.06.2024.

Jansen, K., Bremer, V. (2024): Syphilis in Deutschland in den Jahren 2020 – 2022 – Neuer Höchststand von Infektionen nach Rückgang während der COVID-19-Pandemie. Epid Bull 2024;7:3-24. DOI 10.25646/11907. letzter Zugriff: 27.06.2024.

Robert Koch-Institut (RKI) (2020). RKI-Ratgeber Syphilis. 2020. letzter Zugriff: 27.06.2024.

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Letzte Aktualisierung: Juni 2024