Humane Papillomviren (HPV)
Es gibt eine Vielzahl von Humanen Papillomviren (HPV); einige sogenannte Hochrisiko-HPV-Typen haben besonders für Frauen schwerwiegende Folgen, weil sie Krebs, zum Beispiel am Gebärmutterhals, auslösen können. Andere HP-Viren verursachen Feigwarzen, vor allem im Genitalbereich.
Inhaltsverzeichnis
Verbreitung von HPV
Infektionen des Genitalbereichs mit HPV gehören zu den weltweit häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Zwar sind HPV-Infektionen in Deutschland nicht meldepflichtig, Schätzungen gehen jedoch davon aus, dass die meisten der sexuell aktiven Menschen im Laufe ihres Lebens mit HP-Viren in Kontakt kommen. Knapp ein Viertel der 26-jährigen Frauen (23 Prozent) in Deutschland sind mit einem Hochrisiko-HPV-Typ infiziert. Bei den Frauen zwischen 30 und 39 Jahren sind es 6 Prozent.
Bei etwa 1 bis 2 Prozent der zwischen 15 bis 49-Jährigen treten Feigwarzen auf, hervorgerufen durch Niedrigrisiko-HPV-Typen. Am häufigsten sind Frauen zwischen 20 und 24 Jahren betroffen.
Übertragung von HPV
HPV infiziert Haut und Schleimhäute, die Viren werden also nicht nur beim Sex sondern bereits bei engem Kontakt mit infizierten Hautzellen übertragen. Das Risiko einer HPV-Infektion steigt, wenn Verletzungen oder Entzündungen die natürliche Haut-Barriere verändern.
Anzeichen für eine HPV-Infektion
Viele Infektionen mit HPV machen sich nicht durch Symptome bemerkbar. Ruft die Infektion Feigwarzen hervor, können diese manchmal jucken oder ein Fremdkörpergefühl verursachen.
Behandlung einer HPV-Infektion
Oft bekämpft der Körper eine HPV-Infektion selber erfolgreich, ohne dass irgendwelche Beschwerden auftauchen. Da HP-Viren jedoch sehr leicht übertragbar sind, ist es möglich, sich mehrmals im Leben zu infizieren. Eine Behandlung der HPV-Infektion gibt es nicht.
Ruft die Infektion Feigwarzen hervor, lassen sich diese meist gut durch Betupfen mit geeigneten Medikamenten behandeln. Manchmal müssen die Warzen aber chirurgisch oder mit einem Laser entfernt werden. Auch nach einer Behandlung können Feigwarzen wieder auftreten. Regelmäßige Kontrollen mit einem Spiegel helfen Frauen, die Warzen im Genitalbereich zu erkennen.
Krebsfrüherkennung
Kontrollen wie der so genannte Pap-Abstrich in der gynäkologischen Praxis zeigen, ob sich das Gewebe am Gebärmutterhals infolge einer HPV-Infektion mit Hoch-Risiko-Typen verändert. An der Untersuchung können Frauen ab 20 Jahren im Rahmen der Krebsfrüherkennung teilnehmen. Frauen zwischen 20 und 34 Jahren können pro Jahr eine gynäkologische Tastuntersuchung und einen sogenannten Pap-Abstrich vornehmen lassen. Frauen ab 35 Jahren haben zusätzlich zur jährlichen gynäkologischen Tastuntersuchung alle 3 Jahre Anspruch auf eine Kombinationsuntersuchung, bestehend aus einem HPV-Test und einem Pap-Abstrich. Die Kosten trägt die Krankenversicherung. Die regelmäßigen Kontrollen, am besten jährlich, helfen, Gebärmutterhalskrebs und mögliche Vorstufen rechtzeitig zu entdecken und zu behandeln.
Prävention einer HPV-Infektion
Kondome reduzieren das Ansteckungsrisiko, auch wenn sie es nicht völlig ausschließen können. Impfungen können den Folgen einer HPV-Infektion vorbeugen; inzwischen gibt es Impfstoffe, die vor neun verschiedenen HPV-Typen schützen.
Die HPV-Impfung wird für Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren empfohlen. Da HP-Viren sexuell übertragbar sind, ist es wichtig, dass die Impfung vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgt. Die Kosten übernehmen die Krankenkassen.
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2024). HPV-Impfung bei Jugendlichen. www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-jugendliche-12-17-jahre/hpv-humane-papillomviren/; letzter Zugriff: 24.06.2024.
Deutsches Krebsforschungszentrum - Krebsinformationsdienst (2021). Humane Papillomviren als Krebsauslöser: Ansteckung, Risiko, HPV-Test. www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/hpv2.php; letzter Zugriff: 24.06.2024.
Robert Koch-Institut (RKI) (2018). Humane Papillomviren. RKI-Ratgeber. www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HPV.html; letzter Zugriff: 24.06.2024.
Tipps zum Weiterlesen
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): HPV - Sich vor Gebärmutterhalskrebs und anderen Krebsarten schützen.
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) - impfen-info.de: HPV-Impfung bei Jugendlichen
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) - Liebesleben: Lass dich beraten!
- Gesundheitsinformation.de: Humane Papillomviren (HPV)
Letzte Aktualisierung: Juni 2024