Hepatitis

Manche Leberentzündungen werden von Viren ausgelöst, die sich auch bei sexuellen Handlungen übertragen lassen. Diese Viren tragen unterschiedliche Buchstaben, so dass beispielsweise von einer Hepatitis A, B oder C gesprochen wird – oder kurz von HAV, HBV und HCV. Alle drei Infektionen sind weltweit sehr verbreitet. In Deutschland sind Frauen seltener betroffen als Männer.

Übertragung von Hepatitis

Vor allem Hepatitis B wird durch Sex weitergegeben. Für manche Ansteckungen insbesondere mit Hepatitis A sind bereits mangelnde Hygiene-Maßnahmen ausreichend, weil sich die Erreger über so genannte Schmier- und Kontaktinfektionen ausbreiten. Für eine HCV-Infektion wird besonders der Kontakt mit Blut, beispielsweise durch kleinere Verletzungen beim Sex, verantwortlich gemacht.

Anzeichen für Hepatitis

Die Infektionen wirken sich für Frauen und Männer jeweils sehr ähnlich aus. Bei einer Infektion mit Hepatitis A können sich Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Bauch­schmerzen und Appetitlosigkeit einstellen. Darüber hinaus kann es zu einer so genannten Gelbsucht kommen. Infektionen mit Hepatitis B und C verlaufen häufig ohne Symptome. Vor allem eine Hepatitis-C-Infektion kann chronisch werden und zu Leberzirrhose und Leberkrebs führen.

Diagnose von Hepatitis

Um eine Infektion mit Hepatitis A, B oder C festzustellen, wird das Blut auf entsprechende Antikörper untersucht. Frauen können sich ab dem vollendeten 35. Lebensjahr im Rahmen des Gesundheits-Check-up einmalig auf Hepatitis B und Hepatitis C testen lassen. Infektionen mit Hepatitis B und C verlaufen häufig ohne Symptome. Ziel der Tests ist es, unentdeckte Infektionen zu erkennen und frühzeitig zu behandeln.

Behandlung von Hepatitis

Infektionen mit HAV und HBV heilen oft von alleine wieder aus und werden nicht medikamentös behandelt. In den meisten Fällen besteht nach Ausheilen der Erkrankung nicht das Risiko einer Wiederansteckung. 

Bei etwa fünf bis zehn Prozent der Fälle kann eine Infektion mit Hepatitis B jedoch chronisch werden. Dann ist eine medikamentöse Therapie erforderlich.

Viele HCV-Infektionen sind inzwischen durch antivirale Medikamente heilbar; allerdings besteht die Möglichkeit, sich bei entsprechendem Risiko erneut zu infizieren.

Prävention von Hepatitis

Vor den Hepatitiden A und B schützt am besten eine Impfung. Nach Kontakt mit dem Erreger HAV kann zudem ein Immunglobulin gegeben werden. Für Hepatitis C gibt es bislang noch keinen Impfstoff. Die Verwendung von Männer- und Frauenkondomen kann das Risiko einer Infektion verringern.

Schwangerschaft

Im Zusammenhang mit den Vorsorgeuntersuchungen werden alle schwangeren Frauen auf Hepatitis B getestet. Im Fall eines positiven Testergebnisses wird das Kind nach der Geburt geimpft. HCV kann ebenfalls auf das Kind übertragen werden. Das Risiko dafür ist relativ gering, steigt jedoch an, wenn die werdende Mutter zusätzlich eine HIV-Infektion hat.

Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V. (DGVS) (2021). S3-Leitlinie zur Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Hepatitis-B-Virusinfektion. AWMF Registernummer: 021-011. www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/021-011.html; letzter Zugriff: 24.06.2024.

Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V. (DGVS) (2017). S3-Leitlinie „Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Hepatitis-C-Virus (HCV) -Infektion“. AWMF Registernummer: 021-012. www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/021-012.html; letzter Zugriff: 24.06.2024.

Gesellschaft für Virologie e.V. (GfV) (2021). Labordiagnostik schwangerschaftsrelevanter Virusinfektionen. S2k-Leitlinie. AWMF Registernummer: 093-001. https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/093-001; letzter Zugriff: 24.06.2024.

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Letzte Aktualisierung: Juni 2024