Sexuelle Gesundheit - Sexuell übertragbare Infektionen
Gonorrhö (Tripper)
Eine Infektion mit den sexuell übertragbaren Bakterien Neisseria gonorrhoeae (sie werden auch Gonokokken genannt) heißt im Volksmund Tripper. Die Gonokokken-Infektion ist zusammen mit der Syphilis die am längsten bekannte sexuell übertragbare Infektion. In Deutschland sind Frauen seltener betroffen als Männer.
Anzeichen
Gonokokken verursachen im weiblichen Körper vor allem Entzündungen der Harnröhre und des Muttermundes. Sie können sich aber auch über andere Schleimhäute, zum Beispiel in der Gebärmutter, im Rachen oder im Darm, ausbreiten. Ein häufiges Symptom ist eitriger Ausfluss. Daher stammt auch der Name „Tripper“ („Tröpfeln“).
Während Männer eine Gonokokken-Infektion fast immer an Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen bemerken, äußern sich Infektionen bei Frauen meist milder und bleiben auch in fast der Hälfte aller Fälle gänzlich unbemerkt. Unbehandelt kann die Infektion zu Beckenentzündungen und Unfruchtbarkeit führen.
Diagnose und Behandlung
Die Bakterien werden mittels eines Abstriches der betroffenen Schleimhaut oder einer Urinprobe nachgewiesen.
Betroffene Frauen sollten sich auch auf weitere STI, insbesondere Chlamydien, Syphilis und HIV testen lassen, da Koinfektionen auftreten können. Eine Gonorrhö lässt sich mit den richtigen Antibiotika gut behandeln. Bis zum erfolgreichen Ende der Behandlung sollten sexuelle Kontakte vermieden werden.
Prävention
Guten Schutz vor einer Ansteckung mit Gonokokken bieten Männer- und Frauen-Kondome. Auch beim Oralsex können Kondome genutzt werden. Liegt bereits eine Infektion vor, ist es wichtig, mögliche (Sex-)Partner und (Sex-)Partnerinnen zu informieren, damit auch sie sich untersuchen und behandeln lassen.
Schwangerschaft
Eine Gonokokken-Infektion kann bei schwangeren Frauen zu eitrigen, lokalen Entzündungen im Genitaltrakt führen. Bleibt die Infektion der Mutter unbehandelt, besteht für das Neugeborene das Risiko, an einer Bindehautentzündung zu erkranken. Babys können direkt nach der Geburt Augentropfen bekommen, um sie vor einer Infektion und dem möglichen Erblinden zu schützen.
Zusammenfassung
- Eine Gonorrhö wird im Volksmund auch Tripper genannt und durch Bakterien (Gonokokken) sexuell übertragen. In Deutschland sind Frauen seltener betroffen als Männer
- Gonokokken verursachen bei Frauen häufig Entzündungen der Harnröhre und des Muttermundes und können zu Ausfluss führen. Die Infektion kann aber auch Rachen oder Darm betreffen
- Bei schwangeren Frauen kann sich die Infektion auf das Kind übertragen und zu einer Bindehautentzündung führen. Wird die Infektion erkannt, ist sie bei Mutter und Kind gut behandelbar
- Wird die Gonorrhö frühzeitig entdeckt, ist sie gut mit Medikamenten behandelbar
- Den besten Schutz vor einer Gonokokken-Infektion bieten Kondome
Letzte Aktualisierung: Juni 2024
Gonorrhö - Erkennen. Behandeln. Sich schützen.
Die Kurzbroschüre vermittelt Basisinformationen über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Schutzmöglichkeiten von Gonorrhö.
RKI-Ratgeber Gonorrhö (Tripper)
Der Ratgeber des Robert Koch-Institutes (RKI) bietet einen Überblick zu Verbreitung, Symptomen, Behandlungs- und Schutzmöglichkeiten von Gonorrhö (Tripper).
Safer-Sex-Check
Mit dem Safer-Sex-Check der BZgA erfahren Sie, wie Sie sich vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI) schützen können.
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Das Weportal www.sexsicher.de informiert über sexuell übertragbare Krankheiten, ihre Erreger und Symptome sowie über die Risiken verschiedener Sexpraktiken. Darüber hinaus finden sich wichtige Hinweise zur Prävention und zur Behandlung.