Chlamydien

Chlamydien, genauer gesagt die sexuell übertragbare Sorte „Chlamydia trachomatis“, kommen in entwickelten Industrieländern sehr häufig vor. Wird eine Infektion bei Frauen nicht rechtzeitig behandelt, kann sie zur Unfruchtbarkeit führen, wenn infolge einer Chlamydien-Infektion die Eileiter verkleben.

Anzeichen bei Chlamydien

Die meisten Infektionen mit diesem Bakterium verlaufen ohne Symptome und bleiben unbemerkt. Manch­mal machen sich Chlamydien-Infektionen durch Schmerzen im Unterleib bemerkbar.

Auch Ausfluss aus der Scheide, Zwischenblutungen und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können auf eine Infektion mit Chlamydien hindeuten. Ein wichtiges Krankheitszeichen ist die so genannte aufsteigende Entzündung, auch PID für „pelvic inflammatory disease“ genannt. 

Diagnose von Chlamydien

Infektionen mit Chlamydien lassen sich durch Blut- und Urin-Untersuchungen feststellen. Die Kosten für die Untersuchung werden von den Krankenversicherungen übernommen, wenn Anzeichen für eine Chlamydien-Infektion vorliegen oder wenn bei einer (Sex-)Partnerin oder einem (Sex-)Partner bereits eine Infektion mit Chlamydien festgestellt wurde.

Frauen bis zum abgeschlossenen 25. Lebensjahr können eine jährliche Untersuchung auf Chlamydien in Anspruch nehmen. Die Kosten dafür übernehmen die gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen.

Behandlung von Chlamydien

Chlamydien-Infektionen lassen sich sehr gut mit Antibiotika behandeln. Während der Behandlung sollten sexuelle Kontakte vermieden werden, um das Risiko einer Reinfektion zu minimieren. Betroffene Frauen sollten sich auch auf weitere STI, insbesondere Gonorrhoe und HIV testen lassen, da Koinfektionen auftreten können.

Prävention von Chlamydien

Der beste vorbeugende Schutz besteht im Gebrauch von Frauen- und Männer-Kondomen. Liegt bereits eine Infektion vor, ist es wichtig, mögliche (Sex-)Partner und (Sex-)Partnerinnen zu informieren, damit auch sie sich untersuchen und behandeln lassen und wechselseitige Ansteckungen vermieden werden.

Schwangerschaft

Eine Chlamydien-Infektion während der Schwangerschaft kann zu Frühgeburten sowie zur Erkrankung des Neugeborenen führen. Im Rahmen der Mutterschafts­richtlinien werden schwangere Frauen routinemäßig auf Chlamydien untersucht. Wird die Infektion rechtzeitig erkannt, ist sie auch während der Schwangerschaft sowie während der Stillzeit gut behandelbar. Durch die guten Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten tritt in Deutschland eine Chlamydien-Infektionen bei Neugeborenen nur selten auf.

Deutsche STI-Gesellschaft e.V. (DSTIG) – Gesellschaft zur Förderung der Sexuellen Gesundheit (2016). S2k-Leitlinie: Infektionen mit Chlamydia trachomatis. AWMF Registernummer: 059-005. https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/059-005;[Aktuell in Überarbeitung] letzter Zugriff: 24.06.2024.

Gesellschaft für Virologie e.V. (GfV) (2021). Labordiagnostik schwangerschaftsrelevanter Virusinfektionen. S2k-Leitlinie. AWMF Registernummer: 093-001. https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/093-001; letzter Zugriff: 24.06.2024.

Robert Koch-Institut (RKI) (2010). Chlamydiosen (Teil 1): Erkrankungen durch Chlamydia trachomatis. RKI-Ratgeber. www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Chlamydiosen_Teil1.html; letzter Zugriff: 24.06.2024.

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Letzte Aktualisierung: Juni 2024