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Sexuelle Gesundheit

Meldungen zum Thema

Risiken für sexuell übertragbare Infektionen senken – sexuelle Fragen und Probleme in frauenärztlichen Praxen ansprechen

Wissenslücken beim Thema „Sexuell übertragbare Infektionen (STI)“ gefährden die Gesundheit von Menschen in Deutschland, wie die aktuellen Ergebnisse der Studie „Gesundheit und Sexualität in Deutsch­land“ (GeSiD) zeigt. Die Untersuchung macht den Bedarf an Aufklärung und Informations­vermittlung im Themenfeld sexueller Gesundheit deutlich, der weiterhin besteht. Demnach ist der Wissens­stand zu Geschlechtserkrankungen bei Erwachsenen ungenügend, worauf auch die steigenden Infektionsraten in den letzten Jahren hindeuten. Mit der gynäkologischen Sprechstunde besteht ein flächendeckendes Angebot zur Informationsvermittlung und sexualmedizinischen Begleitung für alle Altersgruppen.

Ein verantwortungsvoller Umgang mit sexueller Aktivität senkt Infektionsrisiken, ebenso wie regelmäßige Testungen im Fall von Geschlechtsverkehr mit wechselnden Sexualpartnern. In Deutschland existieren zahlreiche ineinandergreifende Beratungs-, Test- und Therapieangebote. Bei niedergelassenen Frauen­ärztinnen und Frauenärzten werden STI-Testung und Behandlung im Bedarfsfall durch die Krankenkasse erstattet. Gesetzlich krankenversicherte Frauen unter 25 Jahren haben zudem Anspruch auf einen jähr­lichen Test auf Chlamydien als Regelleistung der gesetzlichen Krankenkassen.

Sexuell übertragbare Infektionen können zu schwer­wiegenden Beeinträchtigung der sexuellen Gesundheit führen
STI haben verschiedene Anzeichen und können durch ganz unterschiedliche Erreger ausgelöst werden. Infektionsrisiken bestehen sowohl bei vaginalem als auch bei analem und oralem Geschlechtsverkehr, ganz unabhängig von der sexuellen Orientierung. „Aus medizinischer Sicht ist es empfohlen, Tests auf STI mit einer ärztlichen Beratung zu verbinden, damit persönliche Risiken – auch für die Zukunft – genauer eingeschätzt werden können. Außerdem kann eine notwendige und zielführende Behandlung rasch eingeleitet werden“, betont Dr. Klaus Doubek, Präsident des Berufsverbands der Frauenärzte e.V. (BVF). Heimtests, die nicht in ein Labor gesendet werden, sind unzuverlässig und können zu falschen Ergeb­nissen führen (1). Bei Verdacht oder Problemen bieten sich Frauenärzte und Frauenärztinnen als erste Ansprechpartner für Frauen und ggf. für ihre Partner an. „Weil es für viele Menschen mit Schwierigkeiten verbunden ist, über sexuelle Fragestellungen auch mit Ärzten und Ärztinnen zu reden, können wir hier nur dazu ermutigen, Beschwerden zeitnah anzusprechen. STI sind Infektions­krankheiten wie andere auch, die von Mensch zu Mensch weitergegeben werden, meint der Mediziner. „Beim Sex werden diese Erreger zum Teil eben sehr leicht übertragen – ein Arztbesuch sollte hier so selbstverständlich wie bei anderen Beschwer­den sein.“ Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung nimmt Beunruhigung und gibt Sicherheit, auch für die Sexualpartner und -partnerinnen. Reinfektionen sind ein großes Problem bei STI, daher sollten Sexualpartner immer gleichzeitig behandelt werden.

Für Frauen unter 25 Jahren wird ein jährlicher Test auf Chlamydien angeboten
Chlamydien zählen zu den häufigsten sexuell übertragenen bakteriellen Geschlechts­erkrankung. Unter­suchungen in Deutschland zeigen insbesondere unter den sexuell aktiven jugendlichen Frauen hohe Infektionsraten mit Chlamydien von bis zu 13 Prozent. „Chlamydien-Erkrankungen verursachen Entzün­dungen, sie können mit Ausfluss und Schmerzen bemerkt werden, häufig verlaufen sie bei Frauen aber symptomfrei. Infektionen bei Männern machen sich häufig als Harnröhren­entzündung mit Druckgefühl, Schmerzen und Brennen bemerkbar“, berichtet Dr. Doubek. „Eine akute Infektion ist gut und sicher mit Antibiotika zu therapieren, Folgeerkrankungen können großenteils verhindert werden. Idealer­weise sollten im Fall einer diagnostizierten Infektion die Sexualpartner der letzten 60 Tage unbedingt mitbe­han­delt werden, um so genannte ˂Ping-Pong-Effekte˃ gegenseitiger Ansteckung zu vermeiden.“ Die Kosten für einen Früherkennungstest bei beschwerdefreien Frauen werden einmal jährlich bis zum abgeschlos­senen 25. Lebensjahr von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Bleiben Infektionen bei Frauen unbehandelt, besteht die Gefahr schwerer Folgeerkrankungen wie Sterilität, chronischen Unterbauch­schmerzen, Schwangerschaftskomplikationen und Unfruchtbarkeit.

Gynäkologische Sprechstunde bietet viel Raum für Frage­stellungen und sexual­medizinische Begleitung
Erfüllte Sexualität trägt wesentlich zum Wohlbefinden, zur allgemeinen Gesundheit und zur Lebensqualität bei. Voraussetzung dafür ist ein positiver, selbstbestimmter und verantwortungsvoller Umgang mit der sexuellen Gesundheit, zu dem Frauenärzte und Frauenärztinnen beitragen können. „Mit speziell auf Jugend­liche ausgerichteten Beratungsangeboten wie beispielsweise der Mädchensprechstunde kann durch einfühlsame und kompetente Beratung der Grundstein für Prävention in diesem Themenfeld gelegt werden. Wichtig ist aufzuzeigen, dass es durch ärztliche Betreuung immer einen Weg gibt, gynäkologische Probleme anzugehen, sei es bei Erkrankungssymptomen im Genitalbereich, bei Menstruations­beschwer­den, bei Verhütungspannen, oder auch dem Verdacht auf eine Schwangerschaft“, ergänzt der nieder­gelas­sene Frauenarzt. „Eltern raten wir, sexuellen Fragestellungen bei ihren Kindern möglichst offen sowie unaufgeregt zu begegnen und sie dabei zu unterstützen, Berührungsängste abzubauen und sich durch fachärztliche Kompetenz in all ihren Fragen begleiten zu lassen.“

Der sexualmedizinische Kenntnisstand entwickelt sich immer weiter. Vor diesem Hintergrund werden etwa auch besondere Erfordernisse bei der Ansprache von Menschen mit Migrationshintergrund stärker berück­sichtigt. Sexualmedizin ist eine Zusatz-Weiterbildung von Gynäkologinnen und Gynäkologen, die unter anderem die Erkennung, Behandlung und Prävention von Störungen der sexuellen Gesundheit mit all ihren vielseitigen Aspekten umfasst.

Quellen:

  1. Liebesleben.de; Sexuell übertragbare Infektionen (STI) – Was ist das? Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (abgerufen 01.07.2022)
  2. Die GeSiD-Studie „Gesundheit und Sexualität in Deutschland“
  3. Sexuell übertragbare Infektionen in Deutschland. Die aktuelle Epidemiologische Lage (Bremer und Kollegen, Bundesgesundheitsblatt 9/2017)

Zitiert nach einer <link www.bvf.de/aktuelles/pressemitteilungen/meldung/news/risiken-fuer-sexuell-uebertragbare-infektionen-senken-sexuelle-fragen-und-probleme-in-frauenaerztlic/ _blank external-link-new-window "Öffnet einen externen Link in einem neuen Fenster">Pressemitteilung</link> des Berufsverbandes der Frauenärzte vom 13.07.2022

Organisationen

Das Frauengesundheitsportal bietet zum Thema "Sexuell übertragbare Infektionen" folgenden Überblick zu: