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Gebärmutterhalskrebs: Kann auch ältere Frauen betreffen
Die Erkrankung tritt nicht nur im frühen und mittleren Erwachsenenalter auf. Deshalb sollten auch ältere Frauen regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt wahrnehmen.
Das Früherkennungsscreening für Gebärmutterhalskrebs wird vor allem Frauen in jungen Jahren und im mittleren Erwachsenenalter empfohlen, weil die Häufigkeit in diesen Altersgruppen besonders hoch ist. Doch auch ältere Frauen jenseits des 65. Lebensjahres können daran erkranken und sollten regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen nachkommen. Diese Empfehlung lässt sich aus den Ergebnissen einer Studie mit Daten des deutschen Zentrums für Krebsregisterdaten (ZfKD) ableiten, die in der Fachzeitschrift Cancer Medicine veröffentlicht wurde.
In diese Studie wurden die Daten der Jahre 2001 bis 2015 aus sechs Bundesländern einbezogen: Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Schleswig-Holstein. Die 14.528 einbezogenen Fälle von Gebärmutterhalskrebs umfassten ca. 19 bis 20 Prozent aller in dieser Zeit in Deutschland registrierten Gebärmutterhalskrebserkrankungen. 27,6% der in die Analyse einbezogenen Fälle betrafen ältere Frauen jenseits des 65. Lebensjahres.
Wenn berücksichtigt wurde, dass ein großer Teil der älteren Frauen eine operative Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie) hinter sich hat und die Zahlen durch diese Fälle bereinigt werden müssen, betrug die altersstandardisierte Häufigkeitsrate von Gebärmutterhalskrebs bei älteren Frauen ab 65 Jahren 15,5 Erkrankungen pro 100.000 Frauen. Der Anteil an älteren Patientinnen, die eine adäquate Behandlung im Falle einer Erkrankung erhielten, war insbesondere in den fortgeschrittenen Tumorstadien geringer als der Anteil bei jüngeren Patientinnen (20-64 Jahre). Auch wiesen die jüngeren Patientinnen bessere Fünf-Jahresüberlebensraten als die älteren auf. Mit steigendem Tumorstadium und bei bestimmten Tumoruntergruppen waren die Überlebenschancen generell ungünstig.
Die Häufigkeit, mit der Gebärmutterhalskrebs bei älteren Frauen auftritt, werde derzeit noch unterschätzt, so die Überlegungen der Studienautoren. Aus diesem Grunde werde die Krankheit oft erst in einem späteren Stadium diagnostiziert und womöglich auch nicht angemessen behandelt. Dies verschlechtere die Überlebensaussichten und verlange nach regelmäßigen Früherkennungsuntersuchungen auf der einen und guten Therapiestrategien auch für ältere Patientinnen auf der anderen Seite.
Quelle:
Neumeyer S et al. Epidemiology of cervical cancer in elderly women: Analysis of incidence, treatment, and survival using German registry data. Cancer Medicine, Onlinevorabveröffentlichung am 5. Juli 2023, DOI: 10.1002/cam4.6318
Zitiert nach einer Meldung des Onko-Internetportals vom 25.07.2023.
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