Psychische Erkrankungen
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Gut jeder Zweite mit Kindern im Haushalt fühlt sich häufig gestresst
KKH-Umfrage: Belastung führt zu körperlichen und psychischen Beschwerden
Herbstzeit ist Ferienzeit – und Erholung vom Alltag scheinen insbesondere Familien nötig zu haben. Darauf weist die KKH Kaufmännische Krankenkasse angesichts der Woche der seelischen Gesundheit hin. Denn Eltern, die mit Kindern unter 18 Jahren in einem Haushalt leben, fühlen sich häufiger gestresst als Menschen ohne Kinder im Haushalt. Das hat eine forsa-Umfrage im Auftrag der KKH gezeigt.Demnach gibt jeder Zweite (53 Prozent) der 18- bis 70-jährigen Befragten mit Kindern an, zumindest häufig oder sogar sehr häufig Belastungen, hohem Druck und Anspannungen ausgesetzt zu sein. Bei den Befragten ohne Kinder sind es hingegen nur 40 Prozent, die zumindest häufig ein solches Stresslevel spüren. Zudem hat bei Familien der gefühlte Stress in den vergangenen ein bis zwei Jahren deutlicher zugenommen als bei Menschen ohne Kinder im Haushalt (64 Prozent zu 50 Prozent). Weitere Indikatoren für das Stressniveau sind Auswirkungen wie Gereiztheit und Nervosität. Umfrage-Teilnehmende, die mit Kindern im Haushalt leben, nehmen sich selbst häufiger als gereizt und nervös wahr (74 Prozent) als Menschen ohne Kinder (61 Prozent). Auch stellen Eltern bei sich selbst häufiger Müdigkeit und Schlafstörungen fest (67 Prozent) als Menschen ohne Kinder im Haushalt (60 Prozent).
„Die Daten zeigen deutlich, dass sich Eltern einer höheren Belastung im Alltag ausgesetzt fühlen“, sagt Franziska Klemm, Psychologin bei der KKH Kaufmännische Krankenkasse. Kein Wunder: Neben den eigenen Verpflichtungen müssen sie auch noch die Termine ihrer Kinder managen. Das Pensum, das Eltern häufig neben der eigenen Berufstätigkeit bewältigen, ist oft hoch. Deshalb sei es wichtig, die Alarmzeichen des Körpers ernst zu nehmen. „Wer dauerhaft schlecht schläft, unter Muskelverspannungen leidet und sich über einen langen Zeitraum erschöpft fühlt, gefährdet seine Gesundheit“, mahnt die Psychologin. Auch anhaltende Gereiztheit und Unruhezustände führen in den Familien häufig zu Konflikten. „Stress kann sich dann auf das gesamte Familienleben negativ auswirken“, weiß die Expertin.
Deshalb sei es gut, die Ferienzeit für eine Auszeit vom Alltag aktiv zu nutzen. „Sich bewusst Zeit zu nehmen für kleine, gemeinsame Erlebnisse, kann bereits helfen mehr Entspannung in den Alltag zu bringen. Es muss nicht immer eine große Urlaubsreise sein“, so Franziska Klemm. Gerade im Herbst, wenn die Tage regnerisch und stürmisch sein können, tut es der gesamten Familie gut, dem Nachwuchs ein Buch vorzulesen oder gemeinsam ein Spiel auf der Spielekonsole zu bestreiten. Um die Energiespeicher aller Familienmitglieder wieder aufzufüllen, sei es aber ebenso hilfreich, so viel wie möglich draußen an der frischen Luft in der Natur zu verbringen. Gemeinsam Fahrrad fahren, mit den Kindern auf dem Spielplatz toben oder einen Ausflug zu unternehmen, bringt nicht nur Schwung und Bewegung, sondern stärkt auch das Wir-Gefühl der Familie. Im besten Fall gelinge es, diese Kraftquellen auch nach der Ferienzeit in den Alltag zu integrieren, so die Psychologin. „Eltern dürfen im hektischen Auf und Ab die Selbstfürsorge nicht vergessen. Was einem persönlich gut tut, ist ganz individuell und unterschiedlich. Die einen können beim Yoga entspannen, andere finden Ausgleich beim Ausdauertraining. Als Krankenkasse unterstützen wir unsere Versicherten deshalb mit einem breiten Präventionsangebot.“ Passende Kurse – sowohl in Präsenz als auch in digitaler Form – finden Interessierte über die Präventionsdatenbank.
Das Meinungsforschungsinstitut forsa hat im Auftrag der KKH 1.004 Personen im Alter von 18- bis 70-Jahren im Mai 2023 deutschlandweit repräsentativ telefonisch befragt.
Zitiert nach einer Pressemitteilung der KKH Kaufmännische Krankenkasse vom 12.10.2023
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