Psychische Erkrankungen - Depression
Diagnose
Durch die vielen verschiedenen Symptome, ist es nicht immer einfach eine Depression festzustellen. Erste Hinweise auf eine Depression kann schon der sogenannte „Zwei-Fragen-Test“ aufzeigen:
- Fühlten Sie sich im letzten Monat häufig niedergeschlagen, traurig, bedrückt oder hoffnungslos?
- Hatten Sie im letzten Monat deutlich weniger Lust und Freude an Dingen, die Sie sonst gerne tun?
Wenn Sie beide Fragen mit „Ja“ beantworten, kann dies bereits auf eine Depression hindeuten. Bei der Diagnose ist es dann besonders wichtig, eine Depression zunächst von einer vorübergehenden Verstimmung zu unterscheiden. Aus diesem Grund wird Ihre Ärztin/Ihr Arzt oder Ihre Psychotherapeutin/Ihr Psychotherapeut ein ausführliches Gespräch mit Ihnen führen, in dem sie/er Sie unter anderem nach Ihren aktuellen Beschwerden, besonderen Belastungssituationen, Vorerkrankungen, der Einnahme bestimmter Medikamente und Ihrer familiären Vorbelastung befragt.
Wahrscheinlich wird Ihre Ärztin/Ihr Arzt oder Ihre Psychotherapeutin/Ihr Psychotherapeut Sie außerdem bitten, verschiedene Fragebögen auszufüllen, die eigens für die Diagnose einer Depression entwickelt wurden. Wenn Sie Ihr Einverständnis dazu geben, kann die Ärztin/der Arzt auch Angehörige in die Befragung einbeziehen und sich so ein umfassendes Bild von Ihrer Situation machen.
Eine Depression wird dann festgestellt, wenn die Hauptbeschwerden länger als zwei Wochen anhalten. Je nachdem unter wie vielen Nebensymptomen die Betroffenen leiden, unterscheiden Ärztinnen und Ärzte zwischen einer
- leichten Depression (mindestens zwei Nebensymptome)
- mittelgradigen Depression (drei oder vier Nebensymptome)
- schweren Depression (mindestens vier Nebensymptome)
Da Depressionen auch eine körperliche Ursache haben können, schließt sich an das Gespräch häufig eine körperliche und neurologische Untersuchung an. Dabei geht es vor allem darum, bestimmte Probleme, wie zum Beispiel Schilddrüsenerkrankungen, Krebserkrankungen, Stoffwechselerkrankungen oder eine Demenz, auszuschließen.
Zusammenfassung
- Eine Depression kann sich durch viele verschiedene Symptome äußern. Eine Diagnose ist daher nicht immer einfach
- Erste Hinweise auf eine Depression kann schon der sogenannte „Zwei-Fragen-Test“ aufzeigen
- In einem ausführlichen Gespräch werden die Art und Dauer der Beschwerden sowie Belastungssituationen und Vorerkrankungen festgestellt. Für die weitere Diagnose können verschiedene Fragebögen genutzt und zusätzlich Angehörige einbezogen werden
- Mit einer körperlichen und neurologischen Untersuchung werden organische Ursachen wie Schilddrüsen- und Krebserkrankungen sowie eine Demenz ausgeschlossen
Letzte Aktualisierung: Juni 2024
Kurztest Depression
Mithilfe des Selbsttests können Sie eine erste Einschätzung vornehmen, ob Sie an einer Depression leiden.
Patientenleitlinie "Unipolare Depression"
In der Patientenleitlinie finden Sie wissenschaftlich gesicherte Informationen darüber, was eine Depression ist, wie sie erkannt und behandelt werden kann.
Ratgeber Depression
Der Ratgeber soll helfen, die Krankheit Depression besser zu verstehen. Er richtet sich gleichermaßen an Betroffene, deren Angehörige und Freunde sowie alle Interessierten.
Depression - Angehörige und Freunde
In dieser Kurzinformation finden Angehörige und Freunde von Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, Tipps und Hinweise wie sie mit dieser Situation umgehen können.
Depression
Bestimmte Anzeichen können dafür sprechen, dass eine depressive Erkrankung vorliegt und nicht nur eine vorübergehende Niedergeschlagenheit. In der Kurzinformation erfahren Sie welche.