Osteoporose
Diagnose und Behandlung von Osteoporose
Wie wird Osteoporose festgestellt?
Bei Osteoporose ist der Mineralgehalt der Knochen verringert. Mithilfe einer Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) wird durch Röntgen festgestellt, wie hoch der Mineralsalzgehalt im Knochen ist. Am häufigsten wird die DXA-Messung (engl. dual-energy-x-ray-absorptiometry) angewendet. Durch die Knochendichtemessung kann eine erste Einschätzung zum Risiko für einen Knochenbruch erfolgen, aber für die Diagnose Osteoporose ist eine ausführliche ärztliche Untersuchung, beispielsweise zur Erkennung von Untergewicht und zur Erfassung der medizinischen Vorgeschichte, nötig. Besteht der Verdacht auf einen durch Osteoporose bedingten Wirbelbruch, kann ein Röntgenbild ebenfalls Aufschluss geben.
Manche Ärztinnen und Ärzte bieten eine Knochendichtemessung zur Früherkennung von Osteoporose als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL-Leistung) an. Die Kosten müssen von den Frauen selbst getragen werden. Die Kosten der DXA-Messung werden in der Regel dann von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen, wenn bereits ein osteoporotisch bedingter Knochenbruch vorgefallen ist oder wenn aufgrund konkreter Befunde die Absicht einer medikamentösen Behandlung besteht. Fragen zur Kostenüberahme sollten Sie direkt mit den zuständigen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern Ihrer Krankenkasse klären.
Wie lässt sich Osteoporose behandeln?
Die Knochen von Menschen mit Osteoporose können schneller brechen. Daher zielt die Behandlung von Osteoporose insbesondere darauf ab, Knochenbrüche und daraus möglicherweise folgende Bewegungseinschränkungen zu vermeiden. Hierbei helfen:
- eine ausgewogene Ernährung, die den Organismus ausreichend mit Nährstoffen, insbesondere dem Knochenbaustoff Kalzium und Vitamin D versorgt.
- körperliches Training, das die Muskeln und Knochen stärkt sowie die Balance schult. Zum Beispiel hilft zügiges Spazierengehen im Freien (Sonnenlicht fördert außerdem die körpereigene Vitamin D-Bildung) oder Gymnastik.
- eine Sturzprophylaxe zum Beispiel indem Stolperfallen wie rutschende Teppiche oder herumliegende Kabel vermieden werden.
- Medikamente, die den Knochenabbau hemmen oder den Knochenaufbau fördern.
- die Vermeidung von Untergewicht oder Mangelernährung.
Für Menschen mit Osteoprose ist ein strukturiertes Behandlungsprogramm (Disease-Management-Programm, DMP) vorgesehen. Das Programm richtet sich an Frauen mit einer medikamentös behandlungsbedürftigen Osteoporose ab dem vollendeten 50. Lebensjahr und an Männer ab dem vollendeten 60. Lebensjahr. Neben der medikamentösen Therapie bietet das DMP:
- lebensstilbezogene Schulungen,
- die Ermittlung des Sturzrisikos ab einem Lebensalter von 70 Jahren sowie
- Funktionstraining oder Rehabilitationssport.
Ziel des Programms ist es, Knochenbrüche zu vermeiden, das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern und Schmerzen zu reduzieren.
Bei einem Knochenbruch helfen eine konsequente Schmerztherapie sowie Rehabilitationsmaßnahmen wie Physiotherapie, um schnell wieder die volle Beweglichkeit zu erreichen und so Folgeschäden vorzubeugen.
Zusammenfassung
- Die Ärztin / Der Arzt kann die Knochendichte messen und so das Risiko für Knochenbrüche feststellen
- Röntgenbilder zeigen Knochenbrüche an
- Eine gesunde Ernährung und Medikamente können die Knochen stärken
- Körperliche Bewegung hilft der Balance und beugt Stürzen vor
- In absehbarer Zeit können Frauen ab dem vollendeten 50. Lebensjahr, deren Osteoporose medikamentös behandelt wird, an einem strukturierten Behandlungsprogramm teilnehmen
Weitere Informationen
- Dachverband Osteologie e.V.: S3-Leitlinie Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen und bei Männern ab dem 50. Lebensjahr
- Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e.V.: Osteoporose und die medikamentöse Therapie
- Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e.V.: Osteoporose und Ernährung
- Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e.V.: Osteoporose und Bewegung
Letzte Aktualisierung: Oktober 2023
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