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Gerlach setzt sich für verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika ein
Bayerns Gesundheitsministerin zum Start der weltweiten WHO-Aktionswoche am 18. November
Bayern setzt den Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen konsequent fort. Darauf hat Gesundheitsministerin Judith Gerlach am Sonntag zum Start der weltweiten Aktionswoche der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 18. November hingewiesen.
Gerlach betonte: „Die WHO schätzt, dass es weltweit jährlich über eine Million Todesfälle durch Infektionen mit resistenten Bakterien gibt. Forscher erwarten einen deutlichen Anstieg der Zahl der jährlichen Todesfälle auf knapp zwei Millionen im Jahr 2050, die direkt auf antimikrobielle Resistenzen zurückzuführen sind. Dies verdeutlicht die Dringlichkeit, mit der wir uns diesen Entwicklungen stellen müssen. Ich werbe deshalb für einen verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika, denn jeder Antibiotika-Einsatz kann Resistenzen fördern.“
Die Ministerin fügte hinzu: „In Bayern haben wir frühzeitig reagiert. So haben wir bereits 2017 den gemeinsamen bayerischen Aktionsplan gegen Antibiotikaresistenzen unter Federführung des bayerischen Gesundheitsministeriums beschlossen, der aktuell überarbeitet wird. Dabei arbeiten wir eng und ressortübergreifend mit den Staatsministerien für Umwelt und Verbraucherschutz, für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus sowie für Wissenschaft und Kunst zusammen. Gemeinsam haben wir in den vergangenen Jahren bereits eine Vielzahl von Maßnahmen auf den Weg gebracht, um einem weiteren Anstieg von Antibiotika-Resistenzen entgegenzuwirken.“
Gerlach unterstrich: „Der Kampf gegen Antibiotikaresistenzen kann nur erfolgreich sein, wenn wir in allen Bereichen wirksame Beiträge leisten, uns darüber interdisziplinär austauschen und informieren – ganz im Sinne des One-Health-Gedankens, der die Gesundheit von Menschen maßgeblich mit einer gesunden Umwelt, gesunden Tieren und gesunden Lebensmitteln verbindet. Hier sind wir in Bayern auf einem guten Weg.“
Die Ministerin erläuterte: „Im Bereich der Humanmedizin ist mit der Landesarbeitsgemeinschaft Resistente Erreger ein Zusammenschluss von Expertinnen und Experten aus ganz Bayern entstanden, der bereits zahlreiche Empfehlungen vor allem für den ambulanten Versorgungsbereich erarbeitet hat.“
Beispiele sind der Rahmenhygieneplan für den Rettungsdienst oder der Leitfaden für den gezielten Umgang mit Antibiotika zur Unterstützung im Praxisalltag. Dieser Leitfaden wurde an 21.000 Ärzte in Bayern verteilt und findet großen Zuspruch. Derzeit werden sowohl der Rahmenhygieneplan als auch der Leitfaden aktualisiert.
Die Ministerin ergänzte: „Zudem wurde innerhalb kurzer Zeit ein wirksames Überwachungssystem aufgebaut: Die 2019 am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit eingerichtete Bayerische Antibiotikaresistenz-Datenbank ,BARDa‘ arbeitet heute überaus erfolgreich mit 30 Laboratorien und Krankenhauslaboren in allen Regierungsbezirken zusammen. BARDa liefert seit fünf Jahren flächendeckend repräsentative und belastbare Daten zur Antibiotikaresistenz-Situation in Bayern. Darüber hinaus werden die Daten dem Robert Koch-Institut zur Verfügung gestellt, um auch die nationale Überwachung der Antibiotikaresistenzen zu stärken.“
Prof. Dr. Caroline Herr, Amtsleiterin Gesundheit am LGL, erklärte: „Um der Resistenzausbreitung entgegenzuwirken, sind eine konsequente Diagnostik und ein kluger und zurückhaltender Umgang mit Antibiotika sowohl in der Human- und Veterinärmedizin als auch in der Landwirtschaft notwendig. BARDa stellt dafür eine wichtige Datengrundlage bereit. Dank dieser kennen wir die Resistenzentwicklung der häufigsten Erreger in Bayern – das ist ein wichtiger Beitrag zum gezielten Einsatz von Antibiotika.“
Die Aktionswoche „World AMR Awareness Week“ (WAAW) der WHO und weiterer UN-Organisationen ist eine weltweite Kampagne, die jedes Jahr vom 18. bis 24. November stattfindet. Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto „Educate. Advocate. Act now.“. Ziel ist es, das Bewusstsein und das Verständnis für antimikrobielle Resistenzen zu verbessern.
Zitiert nach einer Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention vom 17.11.2024