Krebserkrankungen bei Frauen

Jährlich erkranken in Deutschland etwa 337 von 100.000 Frauen an Krebs. Die häufigste Krebsart bei Frauen ist Brustkrebs. Krebs kann aber auch im Gebärmutterkörper, am Gebärmutterhals, in den Eierstöcken und an der Vulva entstehen. Je früher eine Krebserkrankung entdeckt wird, desto größer sind die Heilungschancen.

Regelmäßige gynäkologische Untersuchungen können dabei helfen, Erkrankungen frühzeitig festzustellen. Manchmal führt aber eine Untersuchung auch zu falschem Alarm. Ob Sie eine Früherkennungsuntersuchung in Anspruch nehmen, ist Ihre persönliche Entscheidung. Um Ihnen diese Entscheidung zu erleichtern, informieren wir Sie über verschiedene Krebserkrankungen, ihre Behandlungsmethoden und Möglichkeiten der Früherkennung. Die hier dargestellten Erkenntnisse sind qualitätsgeprüft und neutral.

Die Diagnose einer Krebserkrankung ist für die meisten Frauen ein Schock. Trotzdem muss nicht vorschnell oder "kopflos" reagiert werden. Sie sollten sich Zeit nehmen für die Entscheidung über die für Sie optimale Behandlung. Eine Krebserkrankung an den weiblichen Sexualorganen hat meist große Auswirkungen auf das weitere Leben, auch mit Blick auf die Partnerschaft und die Sexualität. Eine vertrauensvolle ärztliche Begleitung und möglicherweise eine psychoonkologische Betreuung können hilfreich sein, mit der Krebserkrankung umzugehen.

Im Frauengesundheitsportal finden Sie Informationen zu Früherkennung, Ursachen, Diagnose und Behandlungsmethoden bei

Letzte Aktualisierung: August 2024

Bei fortgeschrittenem Brustkrebs nach den Wechseljahren doppelt behandeln

In bestimmten Fällen kann die antihormonelle Therapie durch CKK4/6-Hemmer unterstützt werden, wodurch Überlebens­vorteile entstehen, auch wenn die Analyse offenbar nur teilweise Signifikanz dafür nachweist.

Bei fortgeschrittenem hormonempfindlichem HER2-negativem Brustkrebs, der nach der Menopause auftritt, kann in der Erstbehandlung eine zielgerichtete Therapie mit einem CDK4/6-Hemmer in Kombination mit einem nichtsteroidalen Aromatasehemmer die Überlebensaussichten verbessern. Der Zugewinn an totaler Lebenszeit ist allerdings, obwohl numerisch groß, statistisch nicht signifikant, so ein Ergebnis der MONARCH 3-Studie, das kürzlich in der Fachzeitschrift Annals of Oncology veröffentlicht wurde.

An der Studie nahmen 493 Frauen teil, die die Wechseljahre bereits hinter sich hatten und an fortgeschrittenem hormonempfindlichem HER2-negativem Brustkrebs erkrankt waren. Sie erhielten als erste Behandlung eine antihormonelle Therapie mit einem nichtsteroidalen Aromatasehemmer und dazu entweder einen CDK4/6-Hemmer oder ein Scheinmedikament (Placebo). 

Nach rund achtjähriger Beobachtungszeit waren von den Frauen, die die Kombinationstherapie erhalten hatten, mehr noch am Leben als von denen, die mit dem Aromatasehemmer und Placebo behandelt worden waren. Auch beim medianen Gesamtüberleben, also dem Zeitpunkt, zu dem jeweils die Hälfte der Patientinnen verstorben war, schnitt die Aromatase/CDK4/6-Hemmergruppe numerisch besser ab. Jedoch waren die ermittelten Unterschiede statistisch nicht signifikant. Der signifikante Unterschied im Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, der sich bereits in früheren Analysen der Studie herauskristallisiert hatte, blieb allerdings bestehen. Auch konnte die Zeit, bis die nächste Chemotherapie notwendig wurde, durch die Kombinationstherapie länger hinausgezögert werden.

Nach Ansicht der Arbeitsgruppe wurde bei Frauen mit fortgeschrittenem hormonempfindlichem HER2-negativem Brustkrebs nach der Menopause durch die Kombi­nation von CDK4/6-Hemmer und nichtsteroidalem Aromatasehemmer ein klinisch bedeutender Überlebensvorteil erzielt, auch wenn er sich letztlich als statistisch nicht signifikant herausstellte.

Quelle:  Goetz MP et al. Abemaciclib plus a nonsteroidal aromatase inhibitor as initial therapy for HR+, HER2- advanced breast cancer: Final overall survival results of MONARCH 3. Annals of Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 8. Mai 2024, https://doi.org/10.1016/j.annonc.2024.04.013

Zitiert nach einer Meldung des Onko-Internetportals vom 20.05.2024