Hitze und Gesundheit
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So können Unternehmen ihre Beschäftigten bei Hitze in Innenräumen schützen
Der Sommer ist da und mit ihm extreme Temperaturen. Von vielen heiß ersehnt dauert der Sommerurlaub wenige Wochen, der Sommer selbst jedoch mehrere Monate. Was also können Unternehmen jetzt tun, um das Arbeiten für ihre Beschäftigten bei sommerlicher Hitze sicher und gesund zu machen? Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) hat Tipps für Hitzeschutz an Arbeitsplätzen in Innenräumen zusammengestellt.
Nach der Hitzewelle ist vor der Hitzewelle
Vieles, was zum Schutz der Beschäftigten vor hohen Temperaturen getan werden kann, braucht einen längeren Vorlauf. Die Vorbereitung auf sommerliche Hitzewellen beginnt lange bevor die Temperaturen steigen. Denn die beste Wirkung lässt sich mit langfristig geplanten Vorhaben erzielen, zum Beispiel schon beim Bau. Daher hat das Thema ganzjährig Saison. Das heißt auch: Wer für diesen Sommer zu spät dran ist, sollte jetzt für die nächsten Sommer planen und Maßnahmen vorbereiten. Umfangreiche Tipps für Arbeitsplätze in Innenräumen gibt die BGW in ihrem Lernportal unter www.bgw-lernportal.de/hitzeschutz.
Gesundheitliche Folgen nicht unterschätzen
Bei großer Hitze drohen unmittelbare physische Folgen wie Dehydrierung und Hitzeerkrankungen. Darüber hinaus können hohe Temperaturen müde machen und die Konzentration stören. Viele Menschen sind außerdem reizbarer und schneller gestresst. So sinkt die Leistungsfähigkeit und die Unfallgefahr steigt.
Für die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten zu sorgen, ist Aufgabe von Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern. Dafür erstellen sie eine Gefährdungsbeurteilung, in der auch Maßnahmen für sommerliche Temperaturen festzulegen sind. Bereits bei Lufttemperaturen ab 26 Grad sollten diese zur Anwendung kommen, bei über 30 Grad ist die Unternehmensleitung dazu verpflichtet. Unternehmen sollten sich deshalb vorbereiten. Ein Frühwarnsystem für Hitzeperioden, zum Beispiel über den Deutschen Wetterdienst, gibt ihnen eine Vorlauffrist. Sind vorab alle Zuständigkeiten und Informationswege geklärt, lassen sich Akutmaßnahmen schnell in Kraft setzen. Zum Beispiel:
- Ventilatoren aufstellen
- morgendliches Lüften in die Abläufe integrieren
- körperlich anstrengende Tätigkeiten in relativ kühlere Tageszeiten verlagern
- Wärme produzierende Geräte nur bei Bedarf beziehungsweise nachts betreiben
- Für Kurzpausen und Getränke sorgen
- Kleidungsvorschriften lockern
Hitzeschutzpläne erstellen
In vielen Bereichen des Gesundheitsdienstes und der Wohlfahrtspflege ist es kaum möglich, das Arbeitsvolumen bei Hitze zu reduzieren. Bisweilen steigt es sogar. Für den Hitzeschutz in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen gibt es seit Mai 2024 Bundesempfehlungen für betriebliche Hitzeschutzpläne, welche jedoch vor allem die Patienten in den Fokus nehmen. Die BGW begrüßt diese Empfehlungen. Verantwortliche in der Pflege sollten dabei aber immer auch Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten ergreifen, da sie allen zugutekommen: Nur wenn das Pflegepersonal gut geschützt ist, können die zu Pflegenden auch bei sommerlicher Wärme optimal versorgt werden. Mehr zum Hitzeschutz in der Pflege gibt es auf www.bgw-online.de/hitze-pflege.
Zitiert nach einer Pressemitteilung der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) vom 08.07.2024
Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes
Wird eine starke Wärmebelastung für mindestens 2 Tage in Folge vorhergesagt, veröffentlicht der Deutsche Wetterdienst entsprechende Warnungen. Über die Hitzewarnungen können Sie sich online, per App oder per Newsletter informieren.
Hitzefolgekrankheiten
Das Robert Koch-Institut stellt eine Informationssammlung bereit, die über die Gefahren von hohen Temperaturen und mögliche Hitzefolgekrankheiten aufklärt.
Wie sich der Klimawandel auf die Gesundheit auswirkt
Das Portal der BZgA zum Thema Klimawandel, Hitze und Gesundheit gibt qualitätsgeprüfte und unabhängige Informationen für Bürgerinnen und Bürger sowie Fachpersonal.
Wenn Hitze zum Risiko wird
Neben Beschwerden durch Hitze kann das veränderte Klima zu anderen Erkrankungen führen, wie vermehrten Allergien oder seelischen Belastungen. Die Patienteninformation bietet eine Übersicht, welche Folgen Hitze haben kann und wie Sie gut durch heiße Tage kommen. Das Angebot gibt es auch in Leichter Sprache.
Tipps für sommerliche Hitze und Hitzewellen
Die Broschüre "Klimawandel und Gesundheit" des Deutschen Wetterdienstes und des Umweltbundesamtes bietet Informationen zu Gesundheitsrisiken durch Hitze, hitzebedingten Notfällen und Tipps, um bei Hitze gesund zu bleiben.
Coole Tipps für heiße Tage
Der Ratgeber des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gibt Tipps gegen sommerliche Hitze im Allgemeinen, am Arbeitsplatz und Hilfestellung für besonders betroffene Gruppen.