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Der Herzschlag einer Frau verändert sich während ihres Menstruationszyklus

Der Menstruationszyklus beeinflusst die Gesundheit von Herz und Gehirn
Die rhythmischen Veränderungen, die durch hormonelle Schwankungen ausgelöst werden, erlauben einen Einblick in die komplexen Wechselwirkungen zwischen dem weiblichen Gehirn und dem Herzen. In einer Studie erläutern die Max-Planck-Forschenden Jellina Prinsen, Julia Sacher und Arno Villringer, wie diese natürlich vorkommenden Schwankungen Stress, Stimmung und die langfristige kardiovaskuläre und neurologische Gesundheit beeinflussen könnten.

Für die mehr als zwei Milliarden Frauen weltweit, die Menstruationszyklen erleben, könnten diese Erkenntnisse die klinischen Ansätze für die kardiovaskuläre und psychische Gesundheit revolutionieren. „In der Vergangenheit hat sich die medizinische Forschung hauptsächlich auf die männliche Physiologie konzentriert. Dies hat zu kritischen Lücken in unserem Verständnis frauenspezifischer Faktoren geführt, z. B. wie sich der Menstruationszyklus auf Diagnose und Behandlung auswirken kann“, sagt Julia Sacher, Forschungsgruppenleiterin in der Abteilung für Neurologie am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften und Professorin für Kognitive Neuroendokrinologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig.

 „Man muss zum Beispiel bedenken, dass diese physiologischen Schwankungen in der Herzfrequenz einer Frau nicht nur einen erheblichen Einfluss auf ihr Stressniveau oder ihre Stimmung haben können, sondern auch auf die langfristige Gesundheit von Herz und Gehirn“, erklärt Jellina Prinsen, Erstautorin der Studie. „Die Herzphysiologie von Frauen ist nicht statisch, sie schwankt mit ihren natürlichen hormonellen Rhythmen. Solche Schwankungen in der Herztätigkeit können sich darauf auswirken, wie schnell eine Frau diagnostiziert wird, wenn etwas nicht stimmt, z. B. eine Herzrhythmusstörung, die bei Frauen häufiger auftritt. Diese komplexen zyklischen Wechselwirkungen könnten auch bei der Bestimmung der richtigen Medikamentendosierung eine Rolle spielen und unterstreichen die Notwendigkeit, dass Ärzte bei der Beurteilung der Herzgesundheit und der Verschreibung von Behandlungen den Menstruationszyklus berücksichtigen.“ Letztlich würden diese Erkenntnisse den Weg für eine personalisierte Medizin ebnen, die sich an den natürlichen hormonellen Rhythmus der Frau anpasst.

Originalveröffentlichung: Jellina Prinsen, Arno Villringer und Julia Sacher. „The monthly rhythm of the brain-heart connection“. Science Advances. https://dx.doi.org/10.1126/sciadv.adt1243 

Zitiert nach einer Pressemitteilung der Max-Planck-Gesellschaft vom 06.03.2025