Endometriose
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Weltmenopausetag am 18. Oktober 2024
Der Weltmenopausetag am 18. Oktober 2024 bietet die Gelegenheit, Missverständnisse rund um die Wechseljahre und Endometriose aufzuklären. Rund 9 Millionen Frauen* in Deutschland befinden sich derzeit in den Wechseljahren, doch was bedeutet dies für Endometriose-Betroffene?
Endometriose und Wechseljahre – nicht das Ende der Symptome
Eine weit verbreitete Fehlinformation ist, dass Endometriose automatisch mit den Wechseljahren endet. Während der Rückgang der Östrogenproduktion bei manchen Betroffenen zu einer Linderung der Symptome führen kann, gilt dies nicht für alle. Viele Endometriose-Betroffene haben auch nach den Wechseljahren weiterhin Beschwerden. Das zeigt, dass die Wechseljahre nicht das universelle „Ende“ der Erkrankung bedeuten. In vielen Fällen bleibt Endometriose aktiv, insbesondere wenn bereits tief infiltrierende Herde vorhanden sind oder postoperative Rückfälle aufgetreten sind.
Ebenso führen Narben und Verwachsungen weiterhin zu Beschwerden, die bis ans Lebensende anhalten können.
Zudem werden Endometriose-Betroffene häufig medikamentös in die sogenannten „künstlichen Wechseljahre“ versetzt, um die Symptome zu kontrollieren. Auch in diesen Fällen bedeutet der hormonelle Zustand nicht immer das Ende der Beschwerden. Chronische Schmerzen, Müdigkeit und Verdauungsprobleme können weiterhin auftreten.
Individuelle Beratung als Schlüssel
Wie bei allen anderen Betroffenen der Wechseljahre ist auch bei Endometriose eine individuelle Beratung entscheidend. Die Deutsche Menopause Gesellschaft (DMG) empfiehlt, Hormonstatus und Symptome genau zu beobachten und die Therapie je nach Leidensdruck anzupassen. Für Endometriose-Betroffene kann dies besonders komplex sein, da Hormonersatztherapien (HRT) in manchen Fällen zu einer Verschlimmerung der Symptome führen können. Die Endometriose-Beraterinnen der Endometriose-Vereinigung können hier unterstützen.
Therapieoptionen in den Wechseljahren
Die DMG empfiehlt eine umfassende Aufklärung zu den verschiedenen Therapieoptionen. Für Endometriose-Betroffene können neben Lebensstiländerungen auch pflanzliche Präparate oder alternative Ansätze sinnvoll sein, um Beschwerden zu lindern. In einigen Fällen kann eine zyklische Gabe von Progesteron oder synthetischen Gestagenen hilfreich sein, jedoch muss die Wirkung auf Endometriose-Herde immer im Einzelfall abgewogen werden.
Gemeinsame Anstrengungen für bessere Versorgung
Die DMG setzt sich zudem für eine bessere gesundheitspolitische Versorgung von Frauen in den Wechseljahren ein. Dies gilt auch für Endometriose-Betroffene, die in dieser Lebensphase oft zusätzliche Beratung und Unterstützung benötigen. Kostenfreie Online-Informationsveranstaltungen bieten betroffenen Frauen die Möglichkeit, sich umfassend zu informieren und Fragen zu stellen. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und deren Aufzeichnungen sind auf der Website der DMG verfügbar.
Zusätzlich bietet die Endometriose-Vereinigung Deutschland wertvolle Unterstützung durch ihre Jahrestagungen. Besonders die Inhalte der Jahrestagung 2023 sind für Endometriose-Betroffene von großem Interesse, da sie tiefere Einblicke in die Behandlungsmöglichkeiten und Herausforderungen in den Wechseljahren geben.
Fazit: Wechseljahre – individuell betrachten
Der Weltmenopausetag 2024 erinnert uns daran, dass die Wechseljahre eine individuelle Erfahrung sind. Je größer das Wissen über die Wechseljahre und Endometriose ist, desto besser können Entscheidungen für die eigene Gesundheit getroffen werden. Es ist wichtig, dass Betroffene sich gut beraten fühlen und ihre Beschwerden ernst genommen werden – unabhängig davon, ob sie vor, während oder nach den Wechseljahren stehen.
Weitere Informationen gibt es auf der Webseite der Deutsche Menopause Gesellschaft.
Ein interessantes Gespräch zu Endometriose und Wechseljahren hörst du im Podcast „Hormongesteuert“ (auf Spotify) mit der Frauenärztin und Präsidentin der Deutschen Menopause Gesellschaft, Dr. Katrin Schaudig.
Weitere Informationen zur Endometriose-Beratung findest du hier.
Zitiert nach einer Pressemitteilung der Endometriose-Vereinigung e. V. vom 17.10.2024
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