Wenn der Krebs noch nicht weit fortgeschritten ist, sodass er bei der Operation vollständig entfernt werden kann, ist die Wahrscheinlichkeit für einen Rückfall heutzutage deutlich geringer als in früheren Jahrzehnten.

Das Risiko, dass Darmkrebs wiederkehrt, wenn er bei der Operation vollständig entfernt werden konnte, ist in den letzten Jahrzehnten deutlich gesunken. Dass berich­teten dänische Wissenschaftler in der Fachzeitschrift JAMA Oncology.

Die Forscher werteten Daten von fast 35.000 Darmkrebspatienten in Dänemark aus, die in den Jahren 2004 bis 2019 an einem Tumor im Stadium I, II oder III erkrankt waren und sich einer Operation mit heilender Absicht unterzogen. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass die Häufigkeit von Rückfällen über den Zeitraum hinweg sank. Dies galt für alle drei Tumorstadien und sowohl für Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom) als auch für Enddarmkrebs (Rektumkarzinom). 

Ein geringes Risiko für einen Rückfall bestand bei Tumoren, die durch das Darmkrebsscreening entdeckt wurden. Darüber hinaus ermittelten die Forscher, dass es bei Tumoren im Frühstadium I länger dauerte, bis es zu einem Rückfall kam, als bei fortgeschritteneren Tumoren im Stadium III. Dies spricht dafür, dass nicht nur eine verbesserte Therapie für den Rückgang verantwortlich gemacht werden kann. Auch das Früherkennungsscreening hat vermutlich wesentlich dazu beigetragen.

Beim Vorsorge- bzw. Früherkennungsscreening können in Deutschland Patienten ab 50 Jahren einmal jährlich einen immunologischen Test auf verdecktes Blut im Stuhl durchführen. Ab dem 50. Lebensjahr bei Männern und dem 55. Lebensjahr bei Frauen sind zudem kostenfreie Darmspiegelungen (Koloskopie) im Abstand von zehn Jahren möglich. Damit lassen sich bereits Vorstufen von Darmkrebs erkennen und entfernen, sodass sich invasive Tumoren gar nicht erst entwickeln können.

Quelle: Nors J et al. Incidence of Recurrence and Time to Recurrence in Stage I to III Colorectal Cancer. A Nationwide Danish Cohort Study. JAMA Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 16. November 2023, doi:10.1001/jamaoncol.2023.5098

Zitiert nach einer Meldung des Onko-Internetportals vom 08.01.2024