Darmkrebs
Nutzen des Tests auf verborgenes Blut im Stuhl
Seit dem 1. April 2017 haben Sie Anspruch auf den immunologischen Test auf verborgenes Blut im Stuhl (iFOBT). Damit wurde der chemische Test (gFOBT) abgelöst. Im Vergleich mit dem chemischen Test, liegen für den immunologischen Test derzeit noch keine umfangreiche Studien vor. Daher finden Sie nachfolgend Studienergebnisse zum chemischen Stuhltest dargestellt. Da der immunologische Test weniger störanfällig ist als der chemische, wird davon ausgegangen, dass der immunologische Stuhltest mindestens genauso gut, wahrscheinlich aber besser als der chemische Test ist. Somit können Sie sich an den nachfolgend dargestellten Nutzen zum chemischen Stuhltest orientieren. Möglicherweise ist der Nutzen des immunologischen Tests aber etwas größer.
In Studien wurde untersucht, welchen Nutzen die regelmäßige Durchführung des Stuhltests hat. Innerhalb von 10 Jahren starb 1 von 1.000 Frauen im Alter von 50 Jahren bzw. 3 von 1.000 Frauen im Alter von 60 Jahren an Darmkrebs, wenn sie keinen Stuhltest durchgeführt haben. Diese Zahl verringerte sich auf 0 bis 1 von 1.000 Frauen in der Altersgruppe der 50-Jährigen bzw. auf 2 bis 3 von 1.000 Frauen bei den 60-Jährigen, wenn der Stuhltest jährlich durchgeführt wurde. Somit haben in beiden Altersgruppen 1 von 1.000 Frauen einen Nutzen durch die jährliche Teilnahme am Stuhltest.
Durch die jährliche Teilnahme am Test auf verborgenes Blut im Stuhl starben bis zu 1 von 1.000 Frauen weniger an Darmkrebs und haben damit einen Nutzen von der Früherkennungsuntersuchung.
Risiken und Nebenwirkungen des Tests auf verborgenes Blut im Stuhl
Für den Test auf verborgenes Blut sind keine direkten Nebenwirkungen bekannt. Allerdings ist es einigen Menschen unangenehm den Stuhltest selbst durchzuführen. Zur Abklärung eines positiven Stuhltests wird eine Darmspiegelung durchgeführt. Bei der Darmspiegelung sind Sie zusätzlichen Risiken ausgesetzt.
Die Genauigkeit des Tests bestimmt, wie viele falsch-positive und falsch-negative Ergebnisse auftreten. Der immunologische Stuhltest erkennt eindeutiger als der chemische Stuhltest, ob Darmkrebs vorliegt oder nicht vorliegt. Damit sind mit dem immunologischen Stuhltest weniger falsch-positive bzw. falsch-negative Testergebnisse zu erwarten als mit dem chemischen Test. Falsch-positive Testergebnisse können zu unnötigen Untersuchungen führen. Dies bedeutet, dass bei einem falsch-positiven Stuhltest eine Darmspiegelung durchgeführt wird, obwohl keine Darmkrebserkrankung vorliegt. Allerdings werden während der Darmspiegelung auch eventuell bestehende Vorstufen von Darmkrebs entfernt. Dies verhindert möglicherweise die Entstehung von Darmkrebs. Ein falsch-negatives Ergebnis kann dazu führen, dass Sie sich in falscher Sicherheit wiegen und somit vielleicht Anzeichen von Darmkrebs ignorieren.
Zusätzlich ist der Stuhltest mit allgemeinen Nachteilen von Früherkennungsuntersuchungen verbunden. Zu diesen allgemeinen Nachteilen zählt, dass die Teilnahme am Stuhltest eine Darmkrebserkrankung nicht verhindern kann. Zudem kann die Teilnahme am Stuhltest die Lebensqualität beeinträchtigen. Beispielsweise wird die Wartezeit auf das Testergebnis von vielen Menschen als belastend empfunden. Außerdem kann die Behandlung von Darmkrebs die Lebensqualität stark beeinträchtigen.
Zu den allgemeinen Nachteilen von Früherkennungsuntersuchungen zählt auch, dass trotz regelmäßiger Teilnahme am Stuhltest Darmkrebs zu spät erkannt werden kann. Dies ist bei sogenannten Intervallkarzinomen der Fall. Es handelt sich dabei meist um schnell wachsende Tumore.
Zusammenfassung
- Durch eine jährliche Teilnahme am Test auf verborgenes Blut im Stuhl werden etwa 1 von 1.000 Frauen davor bewahrt, an Darmkrebs zu sterben
- Direkte Nebenwirkungen und Risiken des Stuhltests sind nicht bekannt. Allerdings kann die Wartezeit auf das Testergebnis belasten
- Das Testergebnis ist nicht immer eindeutig
- Bei einem positiven Testergebnis wird eine Darmspiegelung durchgeführt. Bei der Darmspiegelung können Vorstufen entfernt werden. Die Darmspiegelung ist mit zusätzlichen Risiken verbunden
Letzte Aktualisierung: Februar 2024
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