Darmkrebs
Darmkrebsfrüherkennung auf einen Blick
Das Ziel der Krebsfrüherkennungsuntersuchungen ist, Darmkrebs in einem frühen Stadium zu erkennen und damit die Heilungschancen zu erhöhen. Außerdem können bei einer Darmspiegelung Krebsvorstufen wie Polypen und Adenome entfernt werden und dadurch möglicherweise die Entstehung von Darmkrebs verhindert werden.
Die Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen ist freiwillig. Als Mitglied der gesetzlichen Krankenversicherung haben Sie ab einem Alter von 50 bis 54 Jahren Anspruch auf einen jährlichen Test auf verborgenes Blut im Stuhl. Ab einem Alter von 55 Jahren können Sie zwei Darmspiegelungen durchführen lassen oder den Stuhltest alle zwei Jahre.
Test auf verborgenes Blut im Stuhl
Das Ziel des Tests ist es verborgenes (okkultes) Blut im Stuhl nachzuweisen, da dies ein Anzeichen für Darmkrebs sein kann.
Nutzen
Der Stuhltest ist leicht durchzuführen. Studien zeigten, dass von 1.000 Frauen, die über einen Zeitraum von zehn Jahren, den chemischen Test auf verborgenes Blut im Stuhl jährlich durchführten, eine Frau weniger an Darmkrebs starb. Seit dem 1. April 2017 haben Sie Anspruch auf den immunologischen Stuhltest. Dieser ist weniger störanfällig als der chemische Stuhltest. Daher wird davon ausgegangen, dass der immunologische Test mindestens den gleichen Nutzen aber wahrscheinlich sogar einen größeren Nutzen als der chemische Stuhltest hat.
Risiken
Für den Stuhltest sind keine direkten Nebenwirkungen bekannt. Fällt der Test auf verborgenes Blut im Stuhl positiv aus, wird eine Darmspiegelung durchgeführt.
Große Darmspiegelung (Koloskopie)
Das Ziel der großen Darmspiegelung ist es, die Oberfläche der Darmschleimhaut nach Darmkrebs und seinen Vorstufen, den sogenannten Polypen und Adenomen, zu untersuchen. Diese Vorstufen werden während der Untersuchung entfernt und später auf das Vorhandensein von Krebszellen getestet.
Nutzen
Bei 3 von 1.000 Frauen wurde durch die Früherkennungsdarmspiegelung Darmkrebs in einem gut behandelbaren Frühstadium entdeckt und dadurch die Heilungschancen erhöht. Bei 347 von 1.000 Frauen wurden bei der Früherkennungsdarmspiegelung Krebsvorstufen (Polypen/Adenome) festgestellt. Möglicherweise konnte bei einigen dieser Frauen durch das Entfernen der Krebsvorstufen, die Entstehung von Darmkrebs verhindert werden.
Risiken
Vor, während und nach der Darmspiegelung können Schmerzen, Krämpfe und Übelkeit auftreten. Bei 1-2 von 1.000 Personen, die eine Darmspiegelung durchführen lassen, treten ernste Komplikationen auf, die im Krankenhaus behandelt werden müssen.
Sich entscheiden
Ab einem Alter von 50 Jahren können Sie eine Früherkennungsuntersuchung für Darmkrebs in Anspruch nehmen. Für die Entscheidung, ob Sie an einer Früherkennungsuntersuchung teilnehmen möchten, sollten Sie sich Zeit nehmen, sich ausführlich über die Untersuchungen informieren und sich von Ihrer Ärztin / Ihrem Arzt beraten lassen.
Falls Sie ein erhöhtes Risiko für Darmkrebs haben, sollten Sie sich bereits deutlich vor einem Alter von 50 Jahren über die Möglichkeiten zur Früherkennung von Darmkrebs informieren und beraten lassen. Eine umfassende Informationssuche ermöglicht es Ihnen, die Vor- und Nachteile der Früherkennungsuntersuchung sachlich abzuwägen. Allerdings fließen in die Entscheidung, ob Sie an einer Früherkennungsuntersuchung teilnehmen, auch viele persönliche Aspekte und Ihre bisherigen Erfahrungen mit ein.
Jeder gewichtet somit die vorhandenen Informationen unterschiedlich und daher können nur Sie persönlich die für Sie richtige Entscheidung treffen.
Zusammenfassung
- Untersuchungen zur Früherkennung helfen, Darmkrebs früh zu entdecken. Eine frühe Entdeckung kann die Heilungschancen zu erhöhen
- Früherkennungsuntersuchungen sind freiwillig
- Früherkennungsuntersuchungen haben Vor- und Nachteile
- Sie haben ab einem Alter von 50 Jahren Anspruch auf die Früherkennungsuntersuchungen
- Bei der Entscheidung für oder gegen die Teilnahme an einer Früherkennungsuntersuchung sollten Sie sich über die Vor- und Nachteile informieren, diese abwägen und Ihre ganz persönliche Entscheidung treffen. Sie können sich für diese Entscheidung Zeit lassen und diese auch gemeinsam mit Ihrer Ärztin / Ihrem Arzt treffen
Letzte Aktualisierung: Februar 2024
Krebsfrüherkennungsuntersuchungen
Die Übersicht des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) bietet kompakte Informationen zu Krebsfrüherkennungsuntersuchungen wie
- Mammografiescreening
- Hautkrebs-Screening
- Darmspiegelung
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