Alkoholkonsum bei Frauen

Lange Zeit galten Alkoholstörungen als ein eher männliches Problem, da Männer verhältnismäßig mehr Alkohol konsumieren und häufiger alkohol­abhängig sind als Frauen. Allerdings ist Alkoholmissbrauch auch bei Frauen ein relevantes Gesund­heits­problem.

Verbreitung des Alkoholkonsums bei Frauen

In Deutschland weisen 14,3 Prozent der Frauen, nach Selbst­angaben einen gesundheitlich riskanten Alkohol­konsum auf (>12g/Reinalkohol pro Tag). 15,5Prozent der Frauen geben an, mindestens einmal innerhalb eines Monats bis zum Rausch (fünf oder mehr alkoholische Getränke an einem Tag) getrunken zu haben. 5,5 Prozent der Frauen berichten, niemals Alkohol zu trinken.

Wirkung des Alkoholkonsums bei Frauen

Übermäßiger Alkoholkonsum führt bei Frauen schneller zu psychischen und körperlichen Schäden als bei Männern. Das hat folgende Gründe:

  • Alkohol wirkt bei Frauen stärker und schneller. Dies liegt vor allem daran, dass sich der Körperbau von Männern und Frauen unter­scheidet. Bei Frauen baut die Leber den Alkohol zudem langsamer ab. Daher gelten für Frauen auch andere Richtwerte für einen risikoarmen Konsum.
  • Es gibt inzwischen deutliche Hinweise darauf, dass die alkohol­be­dingten gesundheitlichen Schädigungen bei Frauen weitaus gra­vierender sind als bei Männern. Frauen können zudem in sehr viel kürzerer Zeit alkoholkrank werden.

Gesundheitliche Folgen des Alkoholkonsums bei Frauen

Die Themen Alkohol und Alkoholmissbrauch haben eine wichtige gesundheitliche Bedeutung: In unserer Gesellschaft ist Alkohol das am weitesten ver­breitete und am häufigsten konsumierte legale Suchtmittel. Alkohol ist ein Zellgift und verursacht so­wohl körperliche als auch psychische Schäden. Menschen, die regel­mäßig und viel Alkohol konsumieren, haben besonders hohe Gesund­heits­risiken. Typische Langzeitfolgen sind zum Beispiel Leberschäden, körper­liche und psychische Abhängigkeit und ein erhöhtes Krebsrisiko. Darüber hinaus zeigen alkoholkranke Menschen häufig weitere psychische Erkrankungen, z. B. Ängste und Depressionen.

In der Schwangerschaft kann Alkoholkonsum zu folgeschweren Schädi­gun­gen beim Ungeborenen führen. Schwangere Frauen haben hier eine besondere Verantwortung: Kinder, die durch Alkohol in der Schwanger­schaft geschädigt wurden, haben oft ein Leben lang mit den Folgen zu kämpfen. 


Letzte Aktualisierung: April 2024

Meldungen zum Thema

  • BZgA informiert zum „Tag des alkoholgeschädigten Kindes“ über die Risiken des Alkoholkonsums in der Schwangerschaft

    Jedes Jahr werden mehr als 10.000 Kinder in Deutschland mit Schädigungen geboren, die durch Alkoholkonsum während der Schwangerschaft entstanden sind. Anlässlich des Tags des alkoholgeschädigten Kindes am 9. September 2024 erklären der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), warum es so wichtig ist, keinen Alkohol in der Schwangerschaft zu trinken.

  • Ideen für erfrischende Drinks mit null Promille

    Der Alkoholkonsum in Deutschland ist im Jahr 2023 leicht zurückgegangen. Das ist auch gut so, denn das neue Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) stellt klar, dass es am besten ist, vollständig auf Alkohol zu verzichten. Denn es gibt keine risikofreie Menge für einen unbedenklichen Konsum von Alkohol. Selbst geringe Mengen können die Gesundheit gefährden und das Risiko für verschiedenste Krankheiten erhöhen.

  • Neues DGE-Positionspapier zu Alkohol

    Lang­e galt Alk­o­hol in Maßen als ak­zep­tabel. Ein a­bend­lich­es Glas Bier oder Wein wur­de mit ei­ner et­was ge­ring­er­en Sterb­lich­keits­wahr­schein­lich­keit in Ver­bin­dung ge­bracht – be­zeich­net als das so ge­nann­te „French Paradox“. Die Deut­sche Ge­sellschaft für Er­nähr­ung e. V. (DGE) hat ein neu­es Po­si­tions­pa­pier zu Al­ko­hol ver­öf­fen­tlicht. Es er­setzt den bis­her her­aus­ge­ge­ben­en Ref­er­enz­wert für die Al­ko­hol­zu­fuhr.