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Welt-Aids-Tag am 1. Dezember
Gesundheitsministerin Heike Werner: „Erfolgreiche HIV- und AIDS-Prävention gelingt nur durch vorurteilsfreie Kommunikation.“
Anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember betont die Thüringer Gesundheitsministerin Heike Werner: „Es ist Zeit für einen stigmatisierungsfreien Umgang mit den Themen HIV und AIDS. Das baut nicht nur Vorurteile ab, sondern ermutigt auch mehr Menschen zu präventiven Maßnahmen, weil Sie sich nicht länger verstecken müssen.“
Weltweit lebten 2023 nach Angaben der Vereinten Nationen 39,9 Millionen Menschen mit HIV, in Deutschland waren es nach Angaben des Robert Koch-Instituts 96.700. Das gemeinsame Programm der Vereinten Nationen zur Bekämpfung von HIV/AIDS (UNAIDS) verfolgt die sogenannten 95-95-95-0 Ziele zur HIV-Prävention: Bis zum Jahr 2030 sollen 95 Prozent aller HIV-Infizierten von ihrer Infektion wissen. Von diesen HIV-Infizierten sollen 95 Prozent eine HIV-spezifische Therapie erhalten. Hiervon soll bei wiederum 95 Prozent die Therapie so erfolgreich sein, dass sich die Virenlast unter der Nachweisgrenze befindet. Die Stigmatisierung und Diskriminierung von HIV-Positiven soll parallel auf null Prozent gesenkt werden.
Die Versorgungskaskade bezüglich der ersten drei Teilziele betrug Ende 2023 laut Schätzung des Robert-Koch-Instituts in Deutschland 92-99-96. Demnach besteht hinsichtlich des ersten Teilziels Verbesserungsbedarf.
Da von den Neudiagnosen auch immer häufiger heterosexuelle Menschen betroffen sind, appelliert Ministerin Werner an die breite Öffentlichkeit: „Menschen können sich unabhängig von Geschlecht, Alter oder sexueller Orientierung mit HIV infizieren. Seien Sie vorsichtig und nutzen Sie geeignete Verhütungsmethoden. Nur so können Sie sich selbst und in der Folge auch andere vor einer möglichen Ansteckung schützen.Nehmen Sie die Beratungs- und Testangebote der Thüringer Aids-Hilfen und der Gesundheitsämter wahr. Und nutzen Sie die zahlreichen Aktionsangebote des Welt-Aids-Tages, um sich zu informieren.“
Die diesjährige Gemeinschaftsaktion zum Welt-Aids-Tag steht in Deutschland zum wiederholten Mal unter dem Motto: „Leben mit HIV. Anders als du denkst?“ Starke Persönlichkeiten mit HIV berichten in der Kampagne von ihrem Alltag, ihrem HIV-positiven Coming-out und ihrem Einsatz gegen Vorurteile. Gemeinsam repräsentieren sie die Vielfalt von Menschen mit HIV in Deutschland.
„Ein wesentlicher Baustein für eine gelingende HIV- und AIDS-Prävention ist die Enttabuisierung des Themas. Eine stigmatisierungsfreie und vertrauensvolle Kommunikation ermutigt Menschen, Testungen und Behandlungen in Anspruch zu nehmen. Das trägt wiederum zur Verhinderung weiterer Infektionen bei. Außerdem steigt die Lebensqualität der Betroffenen. Ich danke allen beteiligten Akteuren für ihre Unterstützung und ihr teils hohes persönliches Engagement, um Vorurteile abzubauen und Betroffene zu unterstützen“, so Werner.
Hintergrund:
Im Jahr 2024 findet der Welt-Aids-Tag zum 37. Mal statt. Seit 1988 wird er jährlich am 1. Dezember begangen. Mit zahlreichen Aktionen erinnern Regierungen, Organisationen und Vereine weltweit an diesem Tag an HIV und Aids. Sie rufen dazu auf, aktiv zu werden und Solidarität mit den von HIV betroffenen Menschen zu zeigen.
Mit Stand vom 25. November 2024 beträgt die Zahl der gemeldeten HIV-Neuinfektionen in Thüringen nach Angaben des Robert-Koch-Instituts in diesem Jahr 44. Die Entwicklung der gemeldeten Neudiagnosen stellt sich wie folgt dar:
2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 |
33 | 38 | 43 | 40 | 40 | 36 | 36 | 44 | 33 | 43 | 34 | 52 | 44 |
Quelle: Robert-Koch-Institut, SurvStat@RKI 2.0, https://survstat.rki.de
Im Vergleich liegen die jährlichen Fallzahlen an HIV-Infektionen in Thüringen in den letzten zehn Jahren deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Nach einer seit 2014 bundesweit rückläufigen Entwicklung, ist seit dem Jahr 2021 deutschlandweit ein Anstieg der Inzidenz zu beobachten. Dies in allen Altersgruppen ab 20 Jahre. Die höchsten Fallzahlen sind aktuell in der Altersgruppe der 30 bis 39-Jährigen und der 20-29-Jährigen zu beobachten.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter:
https://www.welt-aids-tag.de/ oder http://www.rki.de/hiv
Zitiert nach einer Pressemitteilung des Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie vom 29.11.2024