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Was bedeutet Endometriose für dich?

Endometriose ist eine Erkrankung, die sich auf das gesamte Leben der Betroffenen auswirkt. Was bedeutet Endometriose für die betroffene Person? Die Endometriose-Vereinigung Deutschland ruft alle Betroffenen auf, am 29.09. dem Tag der Endometriose über ihre Erkrankung zu sprechen und so gemein­­sam auf die Erkrankung und vor allem auf die Situation der Betroffenen aufmerksam machen. Senden Sie Fotos mit Ihrer Botschaft: „Was bedeutet Endometriose für dich?“ über www.instagram.com/­endometriose_vereinigung/ und www.facebook.com/Endometriose­VereinigungDeutschland/ an die Endo­metriose-Vereinigung Deutschland e.V.

ENndometriose ist die zweithäufigste gynäkologische Erkrankung. Jede neunte bis zehnte Frau erkrankt an Endometriose. Jährlich kommen 40.000 Neuerkrankungen allein in Deutschland hinzu. Bei 40 bis 60% der Frauen, die ungewollt kinderlos sind, ist Endometriose die Ursache. An Endometriose erkranken in der Regel Frauen, aber auch Trans* und nicht-binäre Menschen.

Dennoch: Die Erkrankung ist noch immer zu wenig bekannt. Bis zur Diagnosestellung vergehen bis zu zehn Jahre. Jahre, in denen Betroffene häufig unter extremen Schmerzen in Bauch, Rücken, Beinen, beim Geschlechtsverkehr, bei gynäkologischen Untersuchungen, beim Stuhlgang leiden. Unregelmäßige und sehr starke Monatsblutungen, Blutungen aus Blase und Darm gehören ebenso zu den Symptomen. Die psychischen Auswirkungen sind enorm: Erschöpfung, Schlafstörungen, Depressionen.

Mit der Diagnose kommt die Gewissheit: Endometriose ist eine chronische Erkrankung, die sich auf das gesamte Leben auswirkt. Häufig haben Betroffene weiterreichende Probleme. Fehlzeiten und geringere Belastbarkeit führen zu Einschnitten in Schule, Ausbildung und Beruf. Flexible Teilzeitmodelle, die es ermög­lichen, trotz Schmerzen und längerer Krankheitsphasen, im Job zu sein, gibt es zu selten. Oft beein­trächtigt Endometriose auch die berufliche Entwicklung. Häufig führt eine Endometriose in die Erwerbs­un­fähigkeit oder Rente. Der volkswirtschaftliche Schaden ist immens. In Partnerschaften leiden beide unter der Erkrankung – unerfüllter Kinderwunsch, unerfüllte Sexualität, das Erleben der Schmerzen der Partner*in sind eine starke Belastung für Paare.

Nach wie vor ist die Ursache der Endometriose unbekannt. Ebenso besteht keine einheitliche Form der Therapie. Neben der operativen und medikamentösen Therapie erfahren komplementäre Therapien zu­neh­mend Anerkennung bei der Linderung der Symptome und der Schmerztherapie. Diese werden jedoch zumeist nicht von den Krankenkassen finanziert.

Betroffene benötigen mehr unterstützung!

  • Die Aufklärung über die Erkrankung muss bereits in der Schule beginnen.
  • Mediziner*innen (nicht nur Gynäkolog*innen) müssen besser und umfassender zur Erkrankung ausgebildet werden, da Endometriose unterschiedlichste Symptome aufweist.
  • Mediziner*innen müssen für die Behandlung von Endometriosepatient*innen – insbesondere für die Diagnosestellung, die eine umfangreiche und ausführliche Anamnese erfordert – adäquat entlohnt werden. Das derzeitige Vergütungssystem macht dies unmöglich.
  • Es werden mehr Mittel zur Finanzierung einer unabhängigen Forschung zu Ursachen, Diagnostik und Therapien benötigt.
  • Komplementär-medizinische Therapien müssen durch die Krankenkassen finanziert werden.

Die Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. ist ein gemeinnütziger Verein mit bundesweit über 2.000 Mitgliedern. Der Verein fördert und unterstützt die Selbsthilfe bei Endometriose, berät Betroffene und deren Angehörige, leistet umfangreiche Aufklärungsarbeit, gibt eigene Veröffentlichungen heraus und vergibt das Zertifikat QuEndo an Endometriosezentren, die nach den Anforderungen der Patient*innen und der Selbsthilfe arbeiten.

Zitiert nach einer Pressemitteilung der Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. vom 22.09.2020

Weitere Informationen zu Endometriose finden Sie im Frauengesundheitsportal