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Aktuelle Meldungen

Steigende Kaiserschnitt-Quoten in Corona-Jahren

KKH: Jedes 3. Baby 2021 per Kaiserschnitt geboren / Babycare-Paket für Schwangere

Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden mehr Babys per Kaiserschnitt geboren. Das zeigen Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse. Während die Kaiserschnittrate der KKH in den Jahren 2016 bis 2019 rund 32 Prozent betrug, ist die Quote im Jahr 2020 auf 32,9 Prozent und im vergangenen Jahr sogar auf 33,4 Prozent gestiegen. Besonders im vierten Quartal 2021 wurden überdurchschnittlich viele Babys (35,4 Prozent) per Sectio, dem Fachbegriff für diesen Eingriff, im OP-Saal auf die Welt geholt. Auch im ersten Quartal 2022 setzt sich dieser Trend laut einer ersten Analyse fort. So liegt die Kaiserschnittrate in den ersten Monaten des Jahres 2022 mit 34,4 Prozent weiterhin auf einem hohen Niveau.

„Dass sich der Kaiserschnitt zu einem medizinisch wertvollen Routineeingriff in der Geburtshilfe entwickelt hat, ist unbestritten. Dennoch sollte er nicht ohne medizinische Notwendigkeit durchgeführt werden“, erklärt Sonja Hermeneit, Ärztin bei der KKH Kaufmännische Krankenkasse. „Es ist erstaunlich, dass der Kaiserschnitt laut unseren Daten in der Corona-Krise häufiger zum Einsatz kam. Dabei wird bereits seit einigen Jahren in der Geburtshilfe diskutiert, wie die Quote gesenkt werden könnte und ob sogar nur zehn Prozent aller Kaiser­schnitte zwingend erfor­derlich sind, um das Leben von Mutter oder Kind zu retten“, so die Medizinerin. Seit Sommer 2020 existiert zudem eine neue medizinische Leitlinie, die Ärzten und werdenden Eltern bei der Entscheidung für die beste Geburtsmethode als Unterstützung dient. „Ziel ist das sogenannte Shared Decision Making. Das heißt, dass die Versicherten nach einer angemessenen Aufklärung gemeinsam mit dem medizinischen Personal das Für und Wider individuell abwägen und eine Entscheidung treffen können, mit der sie sich wohl fühlen“, erklärt Dr. Hermeneit. Das Thema „Sichere Geburt“ hat sich auch die Bundesregierung für diese Legislaturperiode vorgenommen. Laut dem Koalitions­vertrag soll ein Aktionsplan aufgesetzt werden, der unter anderem mögliche Fehlanreize rund um Spontangeburten und Kaiserschnitte evaluieren soll.

Dass Problemsituationen und unerwünschte Ereignisse während einer Geburt auftreten können, bestätigen auch die Teilnehmer einer von der KKH beauftragten Umfrage. Demnach erinnert sich rund ein Viertel der befragten Eltern mit einem Kind unter zwölf Jahren an Komplikationen während oder unmittel­bar nach der Geburt. Frauen sind diese noch deutlich häufiger im Gedächtnis als Männern. Fast jede dritte gebärende Frau und jeder fünfte Mann hat entsprechende kritische Situationen im Kreißsaal eines Krankenhauses erlebt. 

Zitiert nach einer Pressemitteilung der KKH Kaufmännische Krankenkasse vom 30.06.2022