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Startschuss für elektronisches Fortbildungsprogramm für Wiener PädagogInnen zum Thema Weibliche Genitalverstümmelung (FGM)

Neues e-Learning-Tool ist wesentlicher Baustein für Prävention und Investition in die Gesundheit von Mädchen

Wien ist eine internationale Metropole, die stetig wächst. Mit den der zunehmenden Internationalisierung Wiens, kommen auch Frauen und Mädchen nach Wien, die aus Ländern mit hohen FGM-Verbreitungsgrad stammen. Der Elementar- und Pflichtschulbereich ist kein vom Rest der Gesellschaft abgeschotteter Bereich und deshalb ist es immer wichtiger, PädagogInnen im Elementar- und Pflichtschulbereich zum Thema FGM zu sensibilisieren.

Heute – anlässlich des Tags gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM) an 6. Februar – startet ein neues elektronisches Fortbildungsprogramm des Wiener Programms für Frauengesundheit.

„Die körperlichen und psychischen Folgen von FGM sind gravierend.“, so Peter Hacker, Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport. „Wir müssen diese Praktik stoppen. Kein Mädchen darf mehr Opfer von FGM werden. Daher müssen wir in die Prävention investieren, denn diese ist der Schlüssel im Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung. FGM verletzt zahlreiche Menschen- und Kinderrechte wie das Recht auf Gesundheit oder auf Leben ohne Gewalt.“, so Hacker.

„Frauen und Mädchen müssen wissen, dass Wien ein Ort ist, an dem sie sicher sind. Niemand hat das Recht, ihren Körper zu beschädigen oder auch nur anzugreifen, wenn es gegen ihren Willen ist. Aus welchem Grund auch immer – mit welcher Intention auch immer. In dieser Frage bin ich gar nicht ‚liberal‘, sondern sehr parteiisch.“, so Hacker abschließend.

Über das e-Learning-Programm „Weibliche Genitalverstümmelung“ für PädagogInnen
Zielgruppe des elektronischen Fortbildungsprogramms sind Wiener PädagogInnen, die mit Mädchen im Alter von 0 bis 15 Jahren arbeiten: In der Schule, im Kindergarten sowie im Hort und Freizeitbereich. Es soll PädagogInnen eine Hilfestellung sein, was sie bei Verdacht auf Gefährdung oder auf Betroffenheit tun können. Das e-Learning-Programm ist ein Projekt des Wiener Programms für Frauengesundheit, finanziert aus Mitteln der Wiener Gesundheitsförderung GmbH (WiG).

„Das e-Learning wurde gemeinsam mit Expertinnen des Wiener FGM-Beirats erarbeitet.“, so Kristina Hametner, Leiterin des Wiener Programms für Frauengesundheit, die den FGM-Beirat koordiniert.

Inhalte des e-Learning-Programms „Weibliche Genitalverstümmelung“ für PädagogInnen
Das e-Learning-Programm liefert für die PädagogInnen folgende Informationen und Inhalte, die abschließend in einem Wissens-Check abgefragt werden: Formen, Verbreitung und Gründe für FGM; Auswirkungen auf die Gesundheit, mit Exkurs zum Thema Verharmlosung durch Medikalisierung; der Kampf gegen FGM in den Herkunftsländern; Situation und rechtliche Lage in Österreich.

Außerdem Wissenswertes für PädagogInnen: Tipps für sensible Gesprächsführung, Signale für FGM, die Arbeitsweise der Wiener Kinder- und Jugendhilfe nach einer Gefährdungsmeldung sowie Literatur und Anlaufstellen in Wien.

Prävention ist Schlüssel im Kampf gegen weibliche Geschlechtsverstümmelung
FGM verletzt nicht nur das Recht auf Selbstbestimmung und ein gewaltfreies Leben von Mädchen. FGM verstößt gegen das Recht auf Gesundheit, wie es die Kinderrechtskonvention einfordert. Österreich hat 2013 die Istanbul-Konvention ratifiziert und sich damit verpflichtet, Maßnahmen gegen geschlechts­spezifische Gewalt in allen Sektoren zu verankern.

„Dieses Abkommen betont die Rolle von LehrerInnen, SozialarbeiterInnen und Gesundheitspersonal bei der Prävention: demnach sind diese Gruppen noch wenig zur Thematik FGM geschult. In diese Lücke stößt nun unser neues e-Learning.“, so Hametner.

Wien setzt schon seit 20 Jahren Initiativen im Bereich FGM
Wien hat bereits vor 20 Jahren das Thema FGM aufgegriffen. Vielseitige Aktivitäten gehen auf Initiativen des Wiener Programms für Frauengesundheit und des Frauenservices der Stadt Wien zurück:

  • FGM-Beirat der Stadt Wien: Seit 2007 stehen VertreterInnen der Stadtverwaltung (u.a. Gesundheit, Frauen, Integration, Kinder- und Jugendbereich) mitExpertInnen der Frauengesundheit, der Medizin und der Geburtshilfe im Austausch zu Prävention.
  • Schulungen für MultiplikatorInnen im Gesundheits- und Sozialbereich.
  • DasFrauengesundheitszentrum FEM Süd im Kaiser FranzJosef-Spital berät und begleitetFrauen und Mädchen seit 2007, schult MultiplikatorInnen und arbeitet mit zugewanderten Communities. Finanziert wird dieser Arbeitsbereich vom Frauenservice der Stadt Wien und seit 2018 aus Fördermitteln des BMI und des ÖIF.

Service
Das Programm ist über die Wien Akademie für Wien-Bedienstete zugänglich sowie über Online-Links via Internet:

Modul 1: Auswirkungen – Faktenlage – Recht: http://StadtWienFGM.clickandlearn.at/Modul1

Modul 2: FGM – Wissenswertes für PädagogInnenhttp://StadtWienFGM.clickandlearn.at/Modul2

FGM – Wissens-Check:http://StadtWienFGM.clickandlearn.at/Wissens-Check

Zitiert nach einer Pressemitteilung des Wiener Programms für Frauengesundheit vom 04.02.2020