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Seelische Gesundheit bei künstlicher Befruchtung

Ein unerfüllter Kinderwunsch stellt für viele betroffene Paare großen psychologischen Stress dar. Fortpflanzungsmedizinische Angebote sind oft die letzte Hoffnung, ein eigenes Kind zu bekommen. Dabei liegt der Fokus auf der Schwangerschaft - die physischen und psychischen Herausforderungen werden oft nur unzureichend oder gar nicht bedacht.

Die Fragestellungen und Verarbeitungsprozesse, die sich für die werdenden Eltern, vor allem für die werdenden Mütter stellen, sind für Eltern und Kind äußerst komplex und bedeutend. Zum Leidensdruck, weil es bisher nicht geklappt hat, kommt die Angst, es könnte auch jetzt nicht funktionieren. Unklar sind auch die Auswirkungen auf die weitere Lebensplanung und welche Herausforderungen eine Samen- oder Eizellspende für das Paar, das familiäre und soziale Umfeld und auch für das Kind bringt. Deshalb müssen die psychosozialen Aspekte in allen Behandlungsschritten mitgedacht und betreut werden.

Für die behandelnden Expertinnen und Experten ist es nicht immer einfach, diese Aspekte zu thematisieren. Daher wurde mit einem Fachbeirat das Konsensuspapier "Psychosoziale Aspekte bei der Assistierten Reproduktion" erarbeitet. Das Papier gibt Anleitungen und Empfehlungen, wie Frauen und Paare durch diese anspruchsvolle Zeit begleitet werden können. Die ganzheitliche Begleitung von Kinderwunsch-Paaren beginnt beim Ansprechen von psychosozialen Belastungen. Dieser Weg ist wesentlich für den Erhalt der psychischen Gesundheit von Frauen und Männern mit Kinderwunsch und deren Vorbereitung auf ihre Elternschaft.

Zitiert nach der Webseite des Wiener Programms für Frauengesundheit am 14.06.2021