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Sechs Prozent der Neuge­bo­renen sind Früh­chen

Nach einer Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) lag der Anteil der Frühgeburten an allen abgerechneten Entbindungen von TK-Versicherten 2023 im Schnitt bei 6,2 Prozent und damit unverändert auf dem Niveau des Vorjahrs. In der Coronapandemie 2020 und 2021 war der Anteil auf 6,1 Prozent gesunken - das niedrigste Niveau seit 2017 (6,8 Prozent). Insgesamt zählte die TK 2023 mehr als 6300 Frühgeburten. Frühgeborene sind Kinder, die vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche auf die Welt kommen.

Anteil der Frühgeburten weiterhin deutlich unter dem Niveau vor Corona  
"Erfreulich ist, dass sich die Frühgeburtenrate offenbar auf niedrigem Niveau stabilisiert", sagt Dr. Jens Baas, Vorsitzender des Vorstands der TK. Mit dem Nationalen Gesundheitsziel "Gesundheit rund um die Geburt" habe sich Deutschland bereits 2016 das Ziel gesetzt, die Zahl der Frühgeburten zu senken. Denn Frühchen haben häufig deutlich mehr gesundheitliche Probleme als reif geborene Kinder.  

Eltern von Frühchen häufig stark belastet
Zu früh geborene Babys müssen nach der Geburt häufig Wochen oder sogar Monate im Krankenhaus versorgt werden, oft auf Intensivstationen, die auf die speziellen Bedürfnisse der Allerkleinsten ausgerichtet sind. Auch Eltern kann diese Situation stark belasten. Ängste und Sorgen sowie der hohe Betreuungsaufwand zehren an ihren Kräften, und das manchmal noch Jahre nach der Geburt. Es können sich auch Depressions- und Angstsymptome, eine eingeschränkte soziale Teilhabe oder Schwierigkeiten im Berufsleben zeigen.  

HEAR-Projekt von TK und UKE für bessere Unterstützung der Eltern  
Um betroffene Eltern künftig besser unterstützen zu können, hat die TK gemeinsam mit dem Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) als federführendem Partner und weiteren Partnern das HEAR-Projekt (Gesundheit und Bedarfe von Eltern Frühgeborener) gestartet. Im Projekt werden in besonderer Weise die Bedürfnisse und Wünsche von Eltern Frühgeborener einbezogen, um Konzepte zu entwickeln, Gesundheit und Wohlbefinden der Eltern bestmöglich zu fördern. So können zunächst Eltern in qualitativen Interviews von ihren Erfahrungen berichten.  

Projektleiterin Prof. Dr. Birgit-Christiane Zyriax: "Vor allem in der ersten Zeit nach einer Frühgeburt stellen Eltern sich selbst häufig hintenan. Es gibt Angebote, die sich an Eltern von Frühgeborenen richten, jedoch variiert deren Verfügbarkeit. Ein Teil der Elternschaft berichtet davon, wenig Angebote und Informationen zu erhalten, die auf das Wohlbefinden der Eltern fokussieren und individuelle Bedarfslagen bedienen. Mit dem Projekt HEAR möchten wir zu einer Verbesserung dieser Versorgung beitragen. Die Gesundheit der Eltern ist besonders zu fördern, um die Gesundheit der gesamten Familie aufrechtzuerhalten."

Weitere Informationen bietet die Projekt-Website unter uke.de/hear.

Zitiert nach einer Pressemitteilung der Techniker Krankenkasse (TK) vom 15.11.2024