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Schwanger trotz Brustkrebstherapie?

In bestimmten Fällen kann eine antihormonelle adjuvante Therapie bei Brust­krebs im Früh­stadium vorüber­gehend unter­brochen werden, damit eine Schwanger­schaft möglich wird. Dies erhöht die Rück­fall­rate zumindest in den ersten drei Jahren offenbar nicht.

Wenn Brustkrebspatientinnen ihre antihormonelle Therapie, die in der Regel mehrere Jahre dauert, für eine Weile unter­brechen, um schwanger zu werden und ein Kind zu bekommen, verschlechtert das ihre Überlebens­aussichten zumindest kurz­fristig offenbar nicht. Das berichteten Wissenschaftler auf dem San Antonio Breast Cancer Symposium Anfang Dezember 2022.

Zwar tritt Brustkrebs im höheren Lebensalter häufiger auf, jedoch erkranken auch immer wieder Frauen vor dem 40. Lebens­jahr daran, wenn sie eigentlich noch Kinder be­kommen wollen. In diesem Falle ist eine anti­hormonelle Therapie, die nach der Operation unter­stützend, also adjuvant eingesetzt wird und bei der die weiblichen Geschlechts­hormone in ihrer Wirkung unter­bunden werden, ein Problem. Sie kann bei einem Wunsch auf Schwangerschaft nur unter­brochen werden. In einer Studie wurde nun untersucht, wie sich dies auf den Verlauf der Brust­krebs­erkrankung auswirkt.

An der Studie nahmen 518 Frauen aus 20 Ländern mit hormon­empfindlichem Brust­krebs im Früh­stadium teil, die höchstens 42 Jahre alt waren und sich dazu entschlos­sen, trotz der Krebs­therapie schwanger zu werden. Bevor sie die adjuvante anti­hormonelle Therapie unter­brachen, hatten sie diese bereits 18 bis 30 Monate lang durch­geführt. 

In der durchschnittlichen Beobachtungszeit von drei Jahren erlitten 44 Teilnehmer­innen einen Rückfall, die Drei-Jahres-Rück­fallrate betrug 8,9 Prozent. Dies entsprach der Rückfall­quote, die sich in einer anderen Studie bei Brust­krebs­patientinnen ergeben hatte, die eine adjuvante anti­hormonelle Therapie nicht unter­brachen.

Rund drei Viertel der Teilnehmer­innen, die bei ihrem Kinder­wunsch begleitet wurden, wurden mindestens einmal schwanger, insgesamt wurden 365 Babys geboren. Dies entspricht nach Angaben der Studien­autoren der Häufigkeit von Geburten in den ent­sprechenden Alters­klassen in der Allgemein­bevölkerung. Den Studien­teilnehmer­innen wurde empfohlen, nach der Entbindung die anti­hormonelle Therapie wieder aufzunehmen. Gut drei Viertel der Patient­­innen folgten dieser Empfehlung. 

Junge Frauen, die an Brustkrebs im Frühstadium erkrankt sind, sollten dazu ermuntert werden, sich trotz der Krebs­therapie ihren Wunsch nach einem Baby zu erfüllen. Eine solche Ent­scheidung solle allerdings immer in enger Abstim­mung mit den behandeln­den Ärzten erfolgen. Über die lang­fristigen Aus­wirkungen einer Unter­brechung der anti­hormonellen Therapie könne die Studie bislang allerdings keine Aussagen treffen. Es sei bekannt, dass hormon­empfindlicher Brustkrebs auch nach vielen Jahren noch wieder­kehren kann.

Quelle:

Pressemitteilung der American Association for Cancer Resarch vom 8. Dezember 2022: https://www.eurekalert.org/news-releases/973224

Zitiert nach einer Meldung des Onko Internetportal vom 09.01.2023