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Neuer Therapiestandard bei fortgeschrittenem Gebärmutterhalskrebs?
Bei nichtoperablen, nicht-bestrahlbaren Tumoren kann eine Kombination von Immun- und Chemotherapie die Überlebensaussichten deutlich verbessern.
Wenn Gebärmutterhalskrebs wiederkehrt oder schon in andere Organe mit Metastasen gestreut hat, ist eine Operation in der Regel nicht mehr möglich. Aber eine Immuntherapie kann mit einer Chemotherapie kombiniert werden und so die Überlebensaussichten verbessern. Das bestätigen die Langzeitergebnisse der KEYNOTE-826-Studie, die jetzt bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology präsentiert wurden.
An der Studie nahmen 617 erwachsene Patientinnen mit wiedergekehrtem oder metastasiertem Gebärmutterhalskrebs teil, bei denen eine heilende Operation oder Strahlentherapie nicht mehr möglich erschienen. Sie erhielten eine Chemotherapie mit mehreren Wirkstoffen und dazu einen Immuncheckpoint-PD1-Blocker oder ein Scheinmedikament (Placebo).
Schon in den ersten Zwischenanalysen hatte sich gezeigt, dass die Kombination von Immun- und Chemotherapie die Überlebensaussichten deutlich verbessert: Das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, verlängerte sich gegenüber Chemotherapie und Placebo signifikant, auch das Gesamtüberleben war signifikant besser. Nun, nach gut dreijähriger Beobachtungszeit bestätigten sich diese Effekte. Sie traten unabhängig davon auf, ob die Tumoren viel oder wenig PD-L1 bildeten, und auch unabhängig davon, ob zusätzlich noch ein Angiogenesehemmer verabreicht wurde oder nicht. Gleichzeitig war die Zahl an Nebenwirkungen in der Chemoimmuntherapiegruppe nur wenig höher als in der Chemotherapie-Placebogruppe.
Durch die Kombination von Immuncheckpoint-PD1-Blocker und Chemotherapie konnte in dieser Studie das Sterberisiko um 40 Prozent gesenkt werden, so die Studienautoren abschließend. Da gleichzeitig die auftretenden Nebenwirkungen gut beherrschbar waren, handele es sich nach ihrer Bewertung um eine neue wertvolle Therapieoption, die zum Standard in der Erstlinientherapie bei fortgeschrittenem Gebärmutterhalskrebs werden sollte.
Quelle: Monk BJ et al. KEYNOTE-826: Final overall survival results from a randomized, double-blind, phase 3 study of pembrolizumab + chemotherapy vs placebo + chemotherapy for first-line treatment of persistent, recurrent, or metastatic cervical cancer. Journal of Clinical Oncology 41, 2023 (suppl 16; abstr 5500)
Zitiert nach einer Meldung des Onko-Internetportals vom 29.06.2023