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Neuer Tabakatlas des Deutschen Krebsforschungszentrums erschienen – 13 Prozent aller Todesfälle als Folge des Rauchens

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) legt mit der neuen Auflage des Tabakatlas zum dritten Mal eine Zusammenfassung aktueller Daten und Fakten rund um den Tabakkonsum sowie der damit verbun­denen gesundheitlichen Risiken und gesellschaftlichen Folgen vor. Der Bericht verdeutlicht das enorme Potential der Krebsprävention und präventiver Gesundheitspolitik.

„Rauchen ist nach wie vor der wichtigste vermeidbare Krebsrisikofaktor, die Tabakkontrolle hat daher enormes Potenzial für die Krebsprävention. Mit der neuen Ausgabe des Tabakatlas wollen wir die Öffent­lichkeit und die Medien auf den neuesten Stand der Wissenschaft bringen und gleichzeitig auf Basis dieser Informationen politische Entscheidungsträger zum Handeln veranlassen", sagt Michael Baumann, Vorstands­vorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ).

Daniela Ludwig, Drogenbeauftragte der Bundesregierung sagt: „Wir haben in den letzten Jahren bei der Tabakprävention viel erreicht! Dennoch müssen wir weiter aktiv daran arbeiten, Menschen vom Rauchen abzubringen. Durch gezielte und weitere Maßnahmen möchte ich erreichen, dass wir Raucher beim Rauchstopp noch besser unterstützen. Dazu muss auch die Politik das Thema Rauchentwöhnung höher auf die Agenda setzen und zur Selbstverständlichkeit eines jeden behandelnden Hausarztes oder Facharztes machen."

Rauchen verursacht nach wie vor in besonderem Maße Krankheit und Tod: Allein in Deutschland waren im Jahr 2018 rund 85.000 Krebsfälle durch das Rauchen verursacht und etwa 127.000 Menschen starben an den Folgen der zahlreichen tabakbedingten Erkrankungen. Das entspricht 13,3 Prozent aller Todesfälle – diese Zahl ist seit der letzten Berechnung 2013 noch weiter gestiegen. Der Tabakatlas gibt einen umfas­senden Überblick über das Ausmaß des Rauchens, die Folgen des Tabakkonsums sowie über Lösungs­strategien, um die Schäden zu verringern, die das Rauchen der Gesellschaft zufügt.

Immer noch rauchen 26,4 Prozent der Männer und 18,6 Prozent der Frauen sowie 6,0 Prozent der Jungen im Alter von 12 bis 17 Jahren und 5,2 Prozent der gleichaltrigen Mädchen. Dabei gibt es nach wie vor zwischen den einzelnen Bundesländern erhebliche Unterschiede im Raucheranteil.

Neben den gesundheitlichen Konsequenzen des Rauchens beleuchtet der Tabakatlas 2020 auch die immensen Folgen des Rauchens für Gesellschaft und Umwelt: Die Kosten, die das Rauchen verursacht, belaufen sich in Deutschland auf jährlich 97 Milliarden Euro. Die weltweite Tabakproduktion hat zusätzlich auch einen großen ökologischen Fußabdruck: Sie verursacht eine ähnliche Menge klimaschädlicher Gase wie das gesamte Industrieland Österreich.

Gleichzeitig zeigt der Atlas Lösungsansätze auf, über die vor allem die Politik dazu beitragen kann, den Tabakkonsum zu senken. Den Trend zum Nichtrauchen zu stärken, ist ein wichtiges Ziel der Krebs­prävention. „Einige Länder – etwa Finnland und Irland – haben dazu bereits verpflichtende Strategien entwickelt. Auch Deutschland sollte sich als strategisches Ziel setzen, bis 2040 rauchfrei zu werden, d. h. den Raucheranteil in der Bevölkerung auf unter fünf Prozent zu senken", sagt Katrin Schaller, kommissarische Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention im DKFZ.

Der „Tabakatlas Deutschland 2020" ist als pdf-Datei unter www.tabakkontrolle.de abrufbar.

Zitiert nach einer gemeinsamen Pressemitteilung des Deutschen Krebsforschungszentrums und der Drogenbeauftragten der Bundesregierung vom 01.12.2020