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Nach Brustkrebs

Nach einer Brustkrebserkrankung ist das Risiko für eine zweite Krebserkrankung erhöht. Wie stark hängt offenbar auch davon ab, ob es sich um einen hormonempfindlichen Brusttumor gehandelt hatte oder nicht.

 

Nach einer Brustkrebserkrankung besteht ein erhöhtes Risiko für eine zweite Krebserkrankung. Wie hoch dieses Risiko ist, bestimmt sich offenbar unter anderem danach, ob es sich bei dem Brusttumor um einen hormonempfindlichen oder –unempfindlichen Tumor gehandelt hatte. Darüber berichteten Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Cancer.

Die Forscher werteten die Daten aus zwölf Krebsregistern mit insgesamt 431.222 Brustkrebsüberlebenden aus. Sie hatten die Brustkrebsdiagnose im Alter zwischen 20 und 84 Jahren erhalten und diese Erkrankung mindestens ein Jahr lang überlebt. Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung erkrankten sie im weiteren Lebensverlauf häufiger an mindestens einer weiteren Krebserkrankung. Bei Frauen mit einem hormonempfindlichen Brusttumor war dieses Risiko um 20% erhöht, bei Frauen mit einem hormonunempfindlichen Brusttumor um 44 Prozent. 

Auch das Lebensalter zum Zeitpunkt der Brustkrebsdiagnose bestimmte die Höhe des Risikos für eine zweite Krebserkrankung. Bei Frauen, die die Brustkrebsdiagnose zwischen 20 und 49 Jahren erhalten hatten, war es signifikant höher als bei Frauen, die erst zwischen 50 und 84 an Brustkrebs erkrankt waren.

Das größte Risiko bestand bei jungen Brustkrebsüberlebenden für eine zweite Erkrankung an Eierstock- und Lungenkrebs. Bei Frauen, die erst spät an Brustkrebs erkrankt gewesen waren, bestand das höchste Risiko für Lungen- und Gebärmutterkörperkrebs. Auch hier hing es vom Hormonrezeptorstatus, also der Empfindlichkeit gegenüber Östrogen und Progesteron, den weiblichen Geschlechtshormonen, ab. Gebärmutterkörperkrebs als zweite Krebserkrankung war häufiger nach im höheren Lebensalter aufgetretenem hormonempfindlichem Brustkrebs, Eierstockkrebs nach im frühen Lebensalter aufgetretenem nicht-hormonempfindlichem Brustkrebs und Lungenkrebs generell nach nicht-hormonempfindlichem Brustkrebs.

Das erhöhte Risiko für eine zweite Krebserkrankung und die damit offenbar verbundenen Faktoren müssten bei der Nachsorge und weiteren Betreuung von Brustkrebspatientinnen berücksichtigt werden, so die Empfehlung der Studienautoren. 

 

Quelle:

Sung H et al. Risks of subsequent primary cancers among breast cancer survivors according to hormone receptor status. Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 18. Mai 2021, doi.org/10.1002/cncr.33602

 

Zitiert nach einer

Meldung der Deutschen Krebsgesellschaft vom 09.06.2021