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Langjähriges Screeningprogramm: Darmkrebs wird seltener

Dort, wo das Darmkrebsscreening langfristig etabliert ist, ging die Häufigkeit von Darmkrebs zurück.

In den verschiedenen Ländern Europas wurde das Screening zur Vorbeugung und Früherkennung von Darmkrebs zu unterschiedlichen Zeiten eingeführt. Entsprechend unterschiedlich entwickelte sich auch die Häufigkeit der Erkrankung. Darüber berichteten Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Lancet Oncology.

Die Forscher werteten die Daten von rund 3,1 Millionen Patienten aus, bei denen seit dem Jahr 2000 Darmkrebs diagnostiziert worden war. Einbezogen wurden Daten aus 21 europäischen Ländern. Wie sich zeigte, ging in den Ländern, die das Darmkrebsscreening mittels Darmspiegelung (Koloskopie) und Test auf verborgenes Blut im Stuhl schon vor längerer Zeit eingeführt hatten, wie in Österreich, Tschechien und Deutschland, die Häufigkeit von Darmkrebs im Zeitraum zwischen 2000 und 2016 gemessen an der Bevölkerungszahl substanziell zurück. Dies galt sowohl bei Frauen als auch bei Männern.

In Ländern, in denen das Darmkrebsscreening während des Untersuchungszeitraums zwischen 2000 und 2016 eingeführt worden war, stabilisierte sich die Häufigkeit der Erkrankung weitgehend. Dabei war zu beobachten, dass es nach Einführung des Screenings zunächst zu einem Anstieg kam, zum Beispiel in den Niederlanden, Slowenien und Dänemark, was vermutlich auf die frühere Entdeckung von Darmtumoren zurückzuführen ist. Nach einer gewissen Zeit begannen die Zahlen, wieder zu sinken. Dagegen nahm die Häufigkeit von Darmkrebs in den meisten Ländern, in denen kein großflächiges Darmkrebsscreening etabliert wurde, zum Beispiel in Bulgarien, Estland oder Norwegen, zu.

Dort, wo schon langfristig ein großflächiges Darmkrebsscreening vorhanden ist, nahm die Häufigkeit von Darmkrebs am stärksten ab, dies ist das Fazit der Studienautoren.

 

Quelle:

Cardoso R et al. Colorectal cancer incidence, mortality, and stage distribution in European countries in the colorectal cancer screening era: an international population-based study. Lancet Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 25. Mai 2021, DOI:https://doi.org/10.1016/S1470-2045(21)00199-6


Zitiert nach einer Meldung der Deutschen Krebsgesellschaft vom 03.06.2021