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Krebsfrüherkennungsuntersuchungen auch während Schwangerschaft und Stillzeit empfohlen
FAQ am Weltkrebstag auf dem Instagram-Kanal @schwangermitdir
Obwohl Krebserkrankungen im Zeitraum von Schwangerschaft und Stillzeit selten sind, können sie auftreten und sollten frühzeitig erkannt werden. Die regulären Früherkennungsuntersuchungen sollten daher auch während der Schwangerschaft und Stillzeit fortgeführt werden. Am 04. Februar, dem Weltkrebstag, fasst ein „FAQ“ auf dem Instagram-Kanal @schwangermitdir die häufig gestellten Fragen und deren Antworten zum Thema „Krebsfrüherkennung in Schwangerschaft und Stillzeit“ zusammen.
Während einer Schwangerschaft sind Krebserkrankungen ein seltenes Ereignis. Pro Jahr werden bei ca. 1 pro 1000 bis 1 pro 1500 Schwangerschaften Krebserkrankungen diagnostiziert (1). Dabei gehören zu den häufigsten Krebserkrankungen gynäkologische Tumore – insbesondere Brustkrebs sowie Gebärmutterhalskrebs. Für beide existieren Früherkennungsuntersuchungen, zu deren Teilnahme im Rahmen der regulären Intervalle auch im Zeitraum von Schwangerschaft und Stillzeit geraten wird. Die Untersuchungen sind – neben den Maßnahmen der Schwangerenvorsorge – ein wichtiger Baustein der Prävention. Zudem wird Frauen während der Schwangerschaft und Stillzeit empfohlen, regelmäßig ihre Brust selbst auf Veränderungen zu untersuchen.
Schwangerschaft kein Krebsrisiko, aber Früherkennung wichtig
„Eine Schwangerschaft stellt keinen Risikofaktor für eine Krebserkrankung dar. Die Früherkennung ist im Falle eines Falles aber eine Chance: Auch hier gilt, je früher eine Erkrankung entdeckt wird, desto besser sind die Heilungsaussichten“, rät Dr. Klaus Doubek, Präsident des Berufsverband der Frauenärzte (BVF). In den letzten Jahrzehnten ist die Zahl an Krebserkrankungen in der Schwangerschaft angestiegen, was auf den höheren Anteil von älteren schwangeren Frauen zurückgeführt wird (2). Allgemein steigt mit dem Lebensalter auch das Erkrankungsrisiko für Krebs.
Im Allgemeinen kann eine Schwangerschaft trotz Krebserkrankung weiter fortgesetzt werden. Entscheidend sind individuelle Gegebenheiten, wie die Art des Tumors, Lage und Ausbreitung der Erkrankung, die Schwangerschaftswoche und natürlich der Wunsch der Patientin. Diagnostische und therapeutische Maßnahmen können bis auf bestimmte Ausnahmen (u.a. Hormontherapien) analog zu Versorgung von Krebserkrankungen außerhalb der Schwangerschaft durchgeführt werden.
Krebs in der Schwangerschaft: Herausfordernd, aber behandelbar
„Eine Krebserkrankung während der Schwangerschaft ist zweifellos sehr belastend, denn zu den Sorgen um die eigene Gesundheit kommen Ängste um das ungeborene Kind“, meint Dr. Doubek. Die Behandlung von Krebs bei Schwangeren ist heute in vielen Fällen gut möglich, ohne dem ungeborenen Kind zu schaden“, erläutert der Gynäkologe. Die Versorgung erfolgt auf Basis individueller Therapiepläne – meist interdisziplinär in Zusammenarbeit der Fachgebiete der Gynäkologie und Geburtshilfe, der Onkologie, der Kinderheilkunde sowie begleitender psychologischer Unterstützung. Der Kontakt zu anderen Betroffenen, etwa in Selbsthilfegruppen, kann sehr hilfreich sein. Auch gibt es spezialisierte Beratungsangebote, die Informationen und Unterstützung bieten.
Gynäkologische Krebsfrüherkennung: Umfassendes Screening ab 20 Jahren
Die gynäkologische Krebsfrüherkennung in Deutschland ist als organisiertes Screeningprogramm gestaltet und richtet sich an Frauen ab 20 Jahren. Maßnahmen der Früherkennung beziehen sich neben Gebärmutterhalskrebs auch auf die Früherkennung von Krebserkrankungen des äußeren und inneren Genitals, sowie ab dem 30. Geburtstag der Brust. Frauen können und sollten diese Untersuchung jährlich für sich in Anspruch nehmen.
Kampagne "Schwanger mit dir" beantwortet am Weltkrebstag Fragen zum Thema
Auf www.schwanger-mit-dir.de sowie dem dazugehörigen Instagram-Kanal @schwangermitdir informiert der BVF alle Frauen mit Kinderwunsch, Schwangere und auch deren Angehörige rund um das Thema Schwangerschaftsvorsorge. Am 04. Februar, dem Weltkrebstag, fasst ein „FAQ“ auf dem Instagram-Kanal @schwangermitdir die häufig gestellten Fragen und deren Antworten zum Thema „Krebsfrüherkennung in Schwangerschaft und Stillzeit“ zusammen.
Quellen und weitere Informationen:
- Krebs und Schwangerschaft - Empfehlungen der Fachgesellschaft zur Diagnostik und Therapie hämatologischer und onkologischer Erkrankungen; DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V. (Stand Juni 2021)
- P. Mallmann, C. Maurer und R. Rasenack; Schwangerschaft und Krebs; Kompendium Internistische Onkologie, Springer Medizin
- Krebsfrüherkennung in der Krankenversicherung - Informationen bei Frauenärzte im Netz, dem BVF-Infoportal
- Brustkrebs-Früherkennung: Jährliche frauenärztliche Untersuchung als Chance nutzen
Zitiert nach einer Pressemitteilung des Berufsverband der Frauenärzte e. V. vom 03.02.2025