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HPV-Infektion reaktivierbar?

Krebsfrüherkennungsscreening auch dann weiterführen, wenn kein sexueller Kontakt mehr besteht und eine Neuinfektion mit HPV unwahrscheinlich ist.

Wenn ein Test auf humane Papillomviren (HPV) positiv ausfällt, heißt das nicht zwangsläufig, dass eine akute Neuinfektion vorliegen muss. Mitunter kann es sich offenbar, wie Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Clinical Infectious Diseases berichteten, auch um eine Reaktivierung einer früheren Infektion handeln. Dies hätte Folgen für das Screening auf HPV zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs.

In der HITCH-Kohortenstudie wurden die Daten von 849 Personen ausgewertet, die zwischen 2005 und 2011 in Montréal, Kanada, gewonnen worden waren. In 544 Fällen wurde eine HPV-Infektion nachgewiesen. In einem Drittel der Fälle wurden die jeweiligen Sexualpartner der Betroffenen negativ auf HPV getestet und berichteten, dass sexuelle Kontakte in der Beobachtungszeit ausschließlich zwischen ihnen und ihrem Partner oder ihrer Partnerin erfolgt war.

Die Forscher stellten fest, dass 43 Prozent der nachgewiesenen HPV-Infektionen nicht auf zuvor erfolgte sexuelle Übertragung zurückgeführt werden konnten, sondern bereits zu einem früheren Zeitpunkt erfolgt sein mussten. Sie könnten, so die Vermutung der Wissenschaftler, auf eine Reaktivierung einer latenten Infektion zurückgehen.

Wenn latente HPV-Infektionen später erneut zum Ausbruch kommen können, müssten nach Ansicht der Studienautoren auch Personen, die keine sexuellen Aktivitäten mehr verfolgen, wiederholt auf HPV getestet werden, um das Risiko für Gebärmutterhalskrebs zu senken.

Quelle:

Malagón T et al. Proportion of incident genital human papillomavirus detections not attributable to transmission and potentially attributable to latent infections: Implications for cervical cancer screening. Clinical Infectious Diseases, Onlinevorabveröffentlichung am 28. November 2021, ciab985, doi.org/10.1093/cid/ciab985

 

Zitiert nach einer

Meldung des ONKO-INternetportals vom 31.12.2021