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HPV-Impfung: Auch später noch gegen Gebärmutterhalskrebs wirksam

Wenn eine HPV-Impfung nach einer Entfernung einer HPV-bedingten Gebärmutterhalskrebsvorstufe erfolgt, lässt sich womöglich das Rückfallrisiko senken.

Frauen, die wegen einer Infektion mit krebserregenden humanen Papillomviren (HPV) an einer höhergra­digen zervikalen intraepithelialen Neoplasie CIN erkranken, haben auch nach erfolgreicher Behandlung lebenslang ein erhöhtes Risiko für Gebärmutterhalskrebs und andere HPV-bedingte Krebserkrankungen. Können die Aussichten verbessert werden, wenn nach der lokalen operativen Entfernung der fortge­schrittenen Gebärmutterhalskrebsvorstufe eine nachträgliche Impfung gegen HPV erfolgt? Dieser Frage gingen Wissenschaftler in einer systematischen zusammenfassenden Meta-Analyse nach und veröffent­lichten ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift British Medical Journal.

18 publizierte Studien wurden für die Analyse verwendet, in denen untersucht worden war, wie hoch das Rückfallrisiko bei zervikaler intraepithelialer Neoplasie Grad 2 oder höher (CIN2+) nach lokaler operativer Therapie ist. Bei zervikaler intraepithelialer Neoplasie handelt es sich um eine Gewebeveränderung im Gebärmutterhals, aus der sich, wenn sie hochgradig ist (CIN2 oder mehr), Gebärmutter­halskrebs ent­wickeln kann. Verglichen wurden die Daten von Patientinnen, die nach der lokalen operativen Behandlung wegen CIN2+ eine HPV-Impfung erhalten hatten, und Patientinnen, die nicht geimpft worden waren. 

Dabei zeigte sich, dass das Rückfallrisiko einer hochgradigen CIN bei Frauen nach HPV-Impfung geringer war als ohne Impfung. Stärker noch war der gemessene Effekt, wenn nur Frauen einbezogen wurden, die nachweislich mit HPV16 oder 18 infiziert gewesen waren. Ob sich die nachträgliche HPV-Impfung auch günstig auf das Rückfallrisiko von intraepithelialen Neoplasien im Bereich der Vulva, der Vagina oder des Anus auswirkte, blieb in der Meta-Analyse unklar, weil zu wenige Studien diese Erkrankungen erfasst hatten.

Womöglich könne eine HPV-Impfung nach einer lokalen operativen Entfernung einer höhergradigen Gewebe­veränderung im Gebärmutterhals das Rückfallrisiko senken, insbesondere dann, wenn die behan­delte CIN auf eine Infektion mit HPV16 oder 18 zurückzuführen ist, so die Schlussfolgerung der Studien­autoren. Da es sich bei den meisten berücksichtigten Studien um Beobachtungsstudien und nicht um randomisierte kontrollierte Studien gehandelt hatte, sei bei der Interpretation der Daten Vorsicht geboten. Andere mögliche Einflussfaktoren wie das Lebensalter und das Rauchverhalten seien nicht kontrolliert worden.

Quelle: Kechagias KS et al. Role of human papillomavirus (HPV) vaccination on HPV infection and recurrence of HPV related disease after local surgical treatment: systematic review and meta-analysis. BMJ 2022; 378:e070135

Zitiert nach einer Meldung des Onko-Internetportals vom 18.08.2022