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Herausforderung Homeoffice: Was hilft gegen Aufschieberitis & Co.?

Aufschieberitis, Konzentrationsschwäche und Überreizung sind Faktoren, die häufig als negative Effekte selbstbestimmten mobilen Arbeitens genannt werden. Die social health@work-Studie der Universität St. Gallen und der Barmer zeigt: mobil Beschäftigte, die zeitliche Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben ziehen, haben weniger Stress und arbeiten produktiver. Unabdingbar für produktives Arbeiten im Home­office sind daher ein gutes Zeitmanagement und die Kunst, sich selbst zu motivieren.

Das Büro in der eigenen Wohnung, nur wenige Schritte vom Bett entfernt und eventuell keine festen Arbeitszeiten. Im Homeoffice fällt es manchen besonders schwer, konzentriert zu arbeiten und sich effektiv von Ablenkungen abzugrenzen. Selbstführung und ein gutes Zeitmanagement sind dabei die Grund­voraus­setzungen, das zeigt die repräsentative Studie social health@work.

Denn das Homeoffice ist für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine völlig neue Herausfor­derung, nicht nur für ihre sozialen Beziehungen, sondern auch für ihre Arbeitsprozesse. „Mitarbei­terinnen und Mitarbeiter müssen Eigenverantwortung für ihre Zeiteinteilung übernehmen. Wer keine klaren Grenzen setzt, kann in der Freizeit schlecht abschalten und leidet schnell unter Stress“, betont Prof. Dr. Stephan Alexander Böhm, Professor für Diversity Management und Leadership an der Universität St. Gallen. Die Studie zeigt: Beschäftigte in Deutschland, die (teilweise) mobil arbeiten und den Arbeitstag zeitlich gut abgrenzen, haben 14,4 Prozent weniger Stress, 11,4 Prozent weniger Schlafprobleme, eine um 11,3 Prozent gesteigerte physische und um 12,2 Prozent höhere psychische Arbeitsfähigkeit.

Gesund und effizient arbeiten mit Zeitmanagement und Motivationstechniken

Um Stress zu vermeiden und die Kontrolle über das Arbeitspensum zurückzuerlangen, empfiehlt Dr. Ulrike Körner, Leiterin des betrieblichen Gesundheitsmanagements der Barmer, Arbeitnehmerinnen und Arbeit­nehmern, den Tag aktiv selbst zu gestalten:

  • Nutzen Sie die sogenannte „eat the frog first“-Methode, bei der Sie die größten und schwierigsten Aufgaben zuerst erledigen. Sie verhindern so, dass aufgeschobene Aufgaben zu einer ständigen psychischen Belastung werden.
  • Planen Sie Ihren Tag realistisch und denken Sie an genügend zeitlichen Puffer. Wenn Sie am Ende des Tages noch ein wenig Zeit übrig haben, reduzieren Sie Stress. Setzen Sie außerdem Prioritäten und arbeiten Sie das wichtigste zuerst ab.
  • Halten Sie sich auch im Homeoffice an Pausenzeiten und nehmen Sie Ihr Mittagessen nicht am Schreibtisch ein. Im Homeoffice fallen außerdem die Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen weg, die den Arbeitstag auflockern. Machen Sie deshalb auch zwischen Ihren Aufgaben kurze Pausen, zum Beispiel mit einer Meditation oder Bewegungseinheiten, um den Kopf frei zu bekommen und die Muskeln zu lockern.
  • Grenzen Sie Ihren Arbeitsalltag von Ihrer Freizeit ab, indem Sie Ihren Kolleginnen und Kollegen einen schönen Feierabend wünschen und zum Beispiel einen kleinen Spaziergang machen, um den Arbeitsweg nach Hause zu simulieren. Besonders wenn Sie zuhause kein separates Arbeitszimmer haben, ist das Aufräumen des Schreibtisches am Ende des Arbeitstages ebenfalls ein gutes Ritual, um den Feierabend einzuläuten.

Die vollständige Studie finden Sie hier zum Download.

Zitiert nach einer Pressemitteilung der Barmer vom 23.02.2021