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Gerlach und die Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) raten zur Überprüfung des Impfstatus gegen Hepatitis A und B

Bayerns Gesundheitsministerin zum Welt-Hepatitis-Tag: Präventionsangebote gegen Hepatitis nutzen!
Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin Judith Gerlach und die Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) rufen anlässlich des Welt-Hepatitis-Tages am 28. Juli dazu auf, den Impfstatus gegen Hepatitis A und B zu überprüfen. Gerlach betonte am Sonntag: „Infektionen mit Hepatitis-Viren gehören zu den welt- und deutschlandweit häufigsten schwerwiegenden Infektionskrankheiten und sind oftmals Ursache von Leberentzündungen. Insbesondere Infektionen mit den Hepatitis-Viren B, C und D können chronisch verlaufen und unbehandelt zu Leberzirrhose und Leberkrebs führen. Weltweit stieg die Zahl der Todesfälle durch Virushepatitis von 1,1 Millionen im Jahr 2019 auf 1,3 Millionen im Jahr 2022.“

Der Welt-Hepatitis-Tag macht jährlich auf die Risiken, die Verbreitung sowie die Schutz- und Behandlungsmöglichkeiten von Hepatitis-Infektionen aufmerksam. Unter dem diesjährigen Motto „Hepatitis: Zeit zu handeln!" wird dazu aufgefordert, selbst aktiv zu werden, um sich und andere vor Hepatitis-Infektionen oder ihren Folgen zu schützen. Aktiv werden heißt unter anderem, das Impfangebot gegen Hepatitis A und B zu nutzen und zu vervollständigen entsprechend der Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut (STIKO).

Für einen vollständigen Schutz sind je nach Impfstoff mehrere Impfdosen nötig. Die Impfungen gegen Hepatitis A und B sind sehr wirksam und können langfristigen bis lebenslangen Schutz bieten. Für Hepatitis C gibt es derzeit zwar keine Impfung, aber durch Vorsichtsmaßnahmen wie die Vermeidung von direktem Kontakt mit Blut, Benutzung von Kondomen in Risikosituationen und die Nutzung steriler Nadeln kann das Infektionsrisiko erheblich verringert werden. Zudem kann seit wenigen Jahren auch die Hepatitis C mit hochwirksamen antiviralen Medikamenten in den meisten Fällen geheilt werden.

Die Ministerin erklärte: „Impfungen gehören zu den wirksamsten präventiven Maßnahmen, die in der Medizin zur Verfügung stehen. Impfungen gegen Hepatitis A und B sind sicher und bieten einen wirksamen Schutz vor Hepatitis A und B. Dabei schützt die Hepatitis-B-Impfung gleichzeitig auch vor einer Infektion mit dem Hepatitis-D-Virus, da dieses für seine Vermehrung zwingend das Hepatitis-B-Virus benötigt. Mit wenigen Piksen, können sich die Menschen also sehr gut vor diesen Erkrankungen schützen.“

Die STIKO empfiehlt die Hepatitis-B-Impfung generell für alle Kinder und Jugendlichen. Im Erwachsenenalter wird die Hepatitis-B-Impfung besonders gefährdeten Personengruppen empfohlen. Dazu zählen Personen mit bestimmten Vorerkrankungen oder Menschen, die ein höheres Ansteckungsrisiko haben, wie beispielsweise Dialysepatientinnen und -patienten, Menschen mit Sexualverhalten mit hohem Infektionsrisiko oder auch Personal von medizinischen Einrichtungen. 

Prof. Dr. Christian Weidner, Präsident des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), betonte: „Zwar kann chronische Hepa­titis B heutzutage mit Medikamenten wirksam therapiert, aber eben nicht ganz ausgeheilt werden. Dies verdeutlich umso mehr, wie wichtig eine Hepatitis B-Impfung ist.“

Die Impfung gegen Hepatitis A wird von der STIKO nicht generell, sondern nur für gefährdete Menschen empfohlen, z.B. bei Reisen in Regionen mit hohem Hepatitis-A-Risiko, bei bestimmten Vorerkrankungen oder besonderen (beruflichen) Gefährdungen.

Gerlach betonte: „Prüfen Sie Ihren Impfstatus – gerade im Hinblick auf eine bevorstehende Urlaubsreise und die Urlaubssaison! Lassen Sie sich von Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt beraten, ob eine bzw. welche Hepatitis-Impfung bei Ihnen sinnvoll ist. Denn klar ist: Wer geimpft ist, schützt sowohl sich selbst als auch andere.“

Über die Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI)
Die Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) wurde im November 2006 gegründet. Sie vereint Vertreterinnen und Vertreter von Ärzteverbänden, Apothe­kern, Körperschaften, dem Öffentlichen Gesundheitsdienst, Hebammen, gesetzlichen wie privaten Krankenkassen und Wissenschaft, einschließlich aller bayerischen Mitglieder der Ständigen Impfkommission (STIKO). Die LAGI hat zum Ziel, den Impfschutz der bayerischen Bevölkerung auf der Basis der Freiwilligkeit und informier­ten, mündigen Entscheidung sowie entsprechend dem aktuellen wissenschaftlichen Stand zu verbessern. Der Sitz der Geschäftsstelle ist am LGL. Weitere Informa­tionen unter www.lagi.bayern.de. Kostenlose Informationsmaterialien der LAGI stehen unter www.bestellen.bayern.de (Stichwort LAGI) zur Verfügung.

Zitiert nach einer Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention vom 28.07.2024