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Frauen leben länger mit mediterraner Kost

Die gesundheitlichen Vorteile der sogenannten Mittelmeer-Diät sind unumstritten. Eine Langzeitstudie über 25 Jahre konnte nun erstmals zeigen, dass diese Ernährungsweise die Sterblichkeit deutlich verringert.

Im April 1993 startete das Brigham and Women's Hospital der Harvard Medical School die sogenannte Women’s Health Study mit fast 40.000 Frauen. Das anfängliche Ziel war es, Nutzen und Risiken von Aspirin und Vitamin E zur Prävention von Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu untersuchen. Hierfür wurden den Teilneh­merinnen regelmäßig Blutproben entnommen, auf Biomarker untersucht und jährlich die Ernährungsgewohnheiten erhoben.

25 Jahre Mittelmeer-Diät und ihre Auswirkungen
Dr. Shafqat Ahmad und ein Team aus Forschern der Harvard Medical School, der Uppsala Universität und der ETH Zürich werteten nun diesen Datenschatz aus, um folgende Frage zu beantworten: Wie wirkt sich eine langjährige mediterrane Ernährung auf die Gesamtsterblichkeit von Frauen aus?

Das Forscherteam analysierte die Daten von über 25.000 anfangs gesunden Frauen, die zwischen 1993 und 1996 für die Women’s Health Study rekrutiert wurden und über 25 Jahre nachverfolgt wurden.

Anhand der Ernährungsfragebögen ordnete das Team die Frauen in drei Gruppen ein: geringe, mittlere und hohe Einhaltung der Mittelmeer-Diät. Anschließend verglichen sie die Sterblichkeit und Todesursachen zwischen den Gruppen im Verlauf der Studie.

Informationen über den Gesundheitszustand der Teilnehmerinnen lieferten die Ergebnisse der Blutuntersuchungen mit 33 Biomarkern, die Blutfett- und Entzündungswerte, Insulinresistenz und Stoffwechselwerte umfassten.

Je konsequenter die mediterrane Ernährung, umso gesünder und langlebiger waren die Frauen
Die 25.315 Teilnehmern waren zu Studienbeginn im Mittel 54–55 Jahre alt. Während einer mittleren Nachbeobachtungszeit von rund 25 Jahren traten 3.879 Todes­fälle auf. Im Vergleich zu einer geringen Befolgung der Mittelmeerdiät reduzierte sich die Sterblichkeit bei mittlerer Befolgung um 16 % und bei hoher Einhal­tung um 23 %. Hierbei trugen insbesondere gute Werte bezüglich Entzündungsfaktoren, triglyceridreichen Lipoproteinen, Body Mass Index (BMI) und Insuliresistenz zu einer niedrigen Sterblichkeit bei.

Der deutliche positive Effekt einer konsequenten mediterranen Ernährung schwächte sich etwas ab, sobald Lebensstilfaktoren wie Rauchen, körperliche Aktivität und Alkoholkonsum bei den Berechnungen mitberücksichtigt wurden.

Schlussfolgerungen
Die langjährige konsequente Einhaltung einer mediterranen Ernährung verringerte deutlich die Gesamtsterblichkeit bei den Teilnehmerinnen. Zum Teil ließ sich dieser Effekt anhand besserer Blut- und Stoffwechselwerte sowie einem gesunden Körpergewicht erklären, von denen die Frauen dank Mittelmeer-Diät profitierten.

Quelle: Shafqat Ahmad et al, Mediterranean Diet Adherence and Risk of All-Cause Mortality in Women, JAMA Network Open (2024). DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2024.14322

Zitiert nach einer Meldung von Frauenärzte im Netz vom 28.06.2024