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Fortgeschrittener Darmkrebs: Therapieunterbrechungen möglich

Die Chemotherapie kann bei fortgeschrittenem Darmkrebs unter bestimmten Umständen unterbrochen werden, ohne dass der Therapieerfolg darunter leidet.

Wenn bei fortgeschrittenem Darmkrebs mit einer systemischen, also im ganzen Körper wirkenden Ersttherapie, nach drei bis sechs Monaten eine gute Krankheitskontrolle erreicht wird, kann die Therapie vorübergehend unterbrochen werden, ohne dass Einbußen hinsichtlich der Überlebenszeiten zu erwarten wären. Dies zeigen die Ergebnisse einer Metaanalyse über neun klinische Studien, die in der Fachzeitschrift Cancer Treatment Review veröffentlicht wurden.

Die Forscher bewerteten zusammenfassend die Daten von Patienten, die wegen eines fortgeschrittenen Darmtumors eine systemische Chemotherapie erhalten hatten. Bei einem Teil von ihnen war die Behandlung dann, wenn eine gute Krankheitskontrolle erreicht war, vorübergehend unterbrochen worden, um den Betroffenen eine therapiefreie Zeit und damit bessere Lebensqualität zu ermöglichen. Dieses Vorgehen führte offenbar nicht zu einer Verschlechterung des Gesamtüberlebens im Vergleich zur durchgehenden Therapie. Auch wenn nur bestimmte Wirkstoffe bei der Kombinationschemotherapie weggelassen und andere, weniger toxische, weitergeführt wurden, war das Behandlungsergebnis nicht schlechter.

Nach Ansicht der Studienautoren könne eine intermittierende Chemotherapie bei Patienten mit fortgeschrittenem Darmkrebs, die gut auf eine Chemotherapie in der Erstbehandlung ansprechen, eine sinnvolle Strategie sein, um die Lebensqualität zu verbessern.

Quelle:
Adams R et al. Treatment breaks in first line treatment of advanced colorectal cancer: An individual patient data meta-analysis. Cancer Treat Rev., Online 19. Mai 2021, 99:102226. doi: 10.1016/j.ctrv.2021.102226

Zitiert nach einer Meldung der Deutschen Krebsgesellschaft vom 15.07.2021