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Strategie zur Aufklärung über Diabetes mellitus
BZgA veröffentlicht „Nationale Aufklärungs- und Kommunikationsstrategie zu Diabetes mellitus“
Diabetes zu vermeiden und die Bevölkerung besser über die Erkrankung aufzuklären ist Ziel einer gemeinsamen Strategie, die die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit zusammen mit 30 Expertinnen und Experten eines Fachbeirats entwickelt hat. Dazu sollen die Kompetenzen aller in diesem Bereich tätigen Organisationen und Institutionen in einem Kooperationsnetzwerk unter dem Titel „Diabetesnetz Deutschland – gemeinsam gesünder“ gebündelt werden. Geplant ist, gemeinsame Aufklärungs- und Informationsangebote zu erarbeiten, messbare Ziele für den Umgang mit Diabetes zu formulieren sowie Präventionsmaßnahmen zu entwickeln und umzusetzen.
Dazu erklärt Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach: „Diabetes mellitus ist in Deutschland weit verbreitet und verursacht erhebliches persönliches Leid. Die Stärkung der Gesundheitskompetenz zu Diabetes in der Bevölkerung ist von zentraler Bedeutung für die Verbesserung von Prävention und Behandlung der Erkrankung. Die Aufklärungs- und Kommunikationsstrategie von BZgA und Fachbeirat leistet hierbei einen entscheidenden Beitrag, um die Diabetesprävention im Kooperationsnetzwerk gemeinsam voranzubringen. Ich danke der BZgA und allen beteiligten Akteurinnen und Akteuren für ihre wertvolle Arbeit.“
Prof. Martin Dietrich, Kommissarischer Direktor der BZgA, ergänzt: „Das Ziel des Strategiepapiers ist, die Diabetesprävention in Deutschland zu systematisieren, zu stärken und zu festigen. Es ist in einem intensiven Austausch mit wichtigen Akteurinnen und Akteuren entstanden und bildet die Basis für den Aufbau eines Kooperationsnetzwerks. Für einen nachhaltigen Erfolg ist entscheidend, dass wir Angebote bündeln, koordinieren und damit mehr Schlagkraft entwickeln. Mein Dank gilt allen Beteiligten, die auch in Zukunft die Gestaltung und Umsetzung des Kooperationsnetzwerks unterstützen werden.“
Zusammengesetzt werden soll das Kooperationsnetzwerk aus Institutionen und Organisationen des Fachbeirats und weiteren Mitgliedern. Aufgabe des Netzwerks ist es, auf Basis von den drei Handlungsfeldern „Diabetes vermeiden“, „Diabetes früh erkennen“ und „Diabetes gut behandeln“ konkrete messbare Ziele zu formulieren und hierzu Maßnahmen zu entwickeln, diese mit allen Akteurinnen und Akteuren auszugestalten und umzusetzen. Zudem soll ein gemeinsames Qualitätsverständnis für Informations- und Aufklärungsmaßnahmen geschaffen und die Qualitätsentwicklung unterstützt werden. Der Fokus richtet sich zunächst auf den Typ-2-Diabetes, der mit 93 Prozent die häufigste Diabetesform in Deutschland darstellt.
Zielgruppen der Strategie sind die Allgemeinbevölkerung und insbesondere erwachsene Menschen mit einem besonderen Diabetesrisiko. Dazu zählen Personen, deren Lebensstil durch unausgewogene Ernährung und Bewegungsmangel charakterisiert ist. Menschen mit Diabetes sollen zudem Informationen über Folgeerkrankungen und Versorgungsangebote erhalten sowie für ein gutes Selbstmanagement sensibilisiert werden. Auch Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, beispielsweise medizinisches und pädagogisches Fachpersonal, sollen bei ihrer Informationsvermittlung unterstützt werden.
Diabetes ist sowohl in Deutschland als auch weltweit eine der häufigsten nicht übertragbaren Erkrankungen – mit steigender Tendenz. In Deutschland leben etwa sieben Millionen Menschen mit Diabetes mellitus, davon wissen schätzungsweise 1,3 Millionen Menschen nicht von ihrer Erkrankung.
Bereits initiiert und weiterentwickelt wurde das unabhängige Nationale Diabetesinformationsportal www.diabinfo.de mit qualitätsgeprüften Informationen zur Prävention und Behandlung des Diabetes für die Allgemeinbevölkerung. Fachkreisen bietet es weiterführende Informationen sowie Hilfestellungen für den Berufsalltag.
Das Strategiepapier „Nationale Aufklärungs- und Kommunikationsstrategie zu Diabetes mellitus“ zum Download sowie weitere Informationen unter: www.diabetesnetz.info
Zitiert nach einer Pressemitteilung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung vom 09.11.2022