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RKI-Studie zu Campylobacter-Enteritis-Erkrankungen nach Weihnachten und Silvester
In einer gerade veröffentlichten Studie konnte das RKI einen Zusammenhang zwischen Campylobacter-Enteritis-Erkrankungen nach Weihnachten und Silvester und Fleischfondue- oder Raclette-Essen an den Feiertagen zeigen, insbesondere wenn bei diesen Essen Hühnerfleisch angeboten wurde. Die Studie ist in der Zeitschrift Scientific Reports erschienen: https://www.nature.com/articles/s41598-021-02423-8.
Für die Studie wurden Befragungsdaten von über 400 freiwilligen Teilnehmenden, die an einer meldepflichtigen Campylobacter-Infektion erkrankt waren, ausgewertet. Von diesen Personen waren etwa 180 in den 7 Tagen nach den Feiertagen erkrankt. Diese Gruppe der sogenannten Fall-Patientinnen und -patienten wurde mit einer Gruppe von 260 geeigneten Kontroll-Patientinnen und -patienten verglichen, die zu einer anderen Zeit erkrankt waren. Beide Gruppen wurden im Zeitraum Januar bis März 2019 mit einem Online-Fragebogen befragt. Dabei standen Fragen zu Fondue- oder Raclette-Essen an den Feiertagen im Vordergrund.
Personen, die direkt nach den Feiertagen an einer Campylobacter-Infektion erkrankt waren, hatten häufiger an einem Fleischfondue- oder Raclette-Essen an den Feiertagen teilgenommen als die Kontrollgruppe. Dieser Zusammenhang war noch deutlicher, wenn bei den Fondue- oder Raclette-Essen Hühnerfleisch angeboten worden war.
Rohes Hühnerfleisch ist häufig mit Campylobacter-Bakterien verunreinigt. Vor allem bei Fleischfondue-, aber auch bei Raclette-Essen -beides beliebt an den Feiertagen- wird rohes Fleisch auch mal mit bloßen Fingern angefasst, wodurch die Gefahr steigt, dass Keime vom Fleisch auf die Hände, andere Lebensmittel oder Utensilien gelangen und auf diesem Weg zu Infektionen beim Menschen führen können. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sich dieses Infektionsrisikos bewusst sein und bei Fleischfondue- und Raclette-Essen besonders gut auf die Küchenhygiene-Empfehlungen achten, die vom Bundesinstitut für Risikobewertung veröffentlicht wurden.
Dazu gehören das gründliche Reinigen von Händen, Küchenutensilien und Zubereitungsflächen nach Kontakt mit rohem Fleisch und vor der Zubereitung weiterer Bestandteile einer Mahlzeit sowie das konsequente Trennen von rohem Fleisch und Lebensmitteln, die ohne weiteres Erhitzen verzehrt werden, z.B. Salate.
Zitiert nach einer Meldung des Robert Koch-Institutes vom 26.11.2021