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Höhere Ballaststoffzufuhr wirkt positiv auf Typ-1- und Typ-2-Diabetes
Ballaststoffe kommen fast ausschließlich in pflanzlichen Lebensmitteln vor, sind für den Körper weitgehend unverdaulich und haben viele gesundheitliche Vorteile. Generell wird zwischen wasserlöslichen und wasserunlöslichen Substanzen unterschieden. Wasserlösliche Ballaststoffe kommen hauptsächlich in Lebensmitteln wie Obst und Gemüse vor, während wasserunlösliche Ballaststoffe eher in Vollkornprodukten zu finden sind.
Mögliche vorteilhafte Auswirkungen einer erhöhten Ballaststoffaufnahme
Das Forschungsteam fand ein verringertes Risiko der Gesamtsterblichkeit bei Erwachsenen mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes: Es zeigten sich 14 Todesfälle weniger pro 1.000 Teilnehmer über die Studiendauer von 8,8 Jahren in der Gruppe mit einer täglichen Ballaststoffzufuhr von 35 Gramm im Vergleich zur durchschnittlichen Aufnahme von 19 Gramm.
Weiter ergab die Untersuchung einen verbesserten Blutzuckerspiegel in Verbindung mit einer erhöhten Ballaststoffzufuhr. Zusätzlich hatte diese positive Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System: So zeigten sich günstige Gesamtcholesterin-Werte, bei denen der Anteil an „schlechtem“ (LDL-)Cholesterin und Triglyzeriden (Neutralfette) relativ niedrig war. Die höhere Zufuhr von Ballaststoffen ging bei Menschen mit Diabetes auch mit einer Verringerung des Körpergewichts, des Body-Mass-Index (BMI) und des Taillenumfangs einher.
Optimale Ballaststoffzufuhr bei 35 Gramm
Die Forschenden schlussfolgern daraus, dass Menschen mit allen Arten von Diabetes dazu ermutigt werden sollten, ihre Ballaststoffzufuhr um 15 Gramm pro Tag oder auf 35 Gramm pro Tag zu erhöhen. Die Untersuchung lässt keinen Zusammenhang zwischen einer hohen Aufnahme kohlenhydratreicher Lebensmittel mit hohem Ballaststoffgehalt und einer Verschlechterung der Blutzuckereinstellung oder Gewichtszunahme erkennen. Bei Personen, die eine kohlenhydratreduzierte Diät einhalten, können Ballaststoffpräparate helfen, die empfohlene Zufuhr zu erreichen. Eine praktische Möglichkeit, mehr Ballaststoffe aufzunehmen, besteht darin, raffinierte Getreideprodukte durch Vollkornprodukte zu ersetzen. Gute Ballaststoffquellen sind zum Beispiel auch Gemüse, Früchte, Bohnen und Nüsse.
Einschränkend ist allerdings unter anderem anzumerken, dass die zur Untersuchung herangezogenen Studien sehr unterschiedlich im Aufbau waren. So waren beispielsweise die Ballaststoffaufnahme und die Ernährungs- und Lebensstilmuster der Studienteilnehmenden vielfältig.
Quelle:
Reynolds, A. N. et al.: Dietary fibre and whole grains in diabetes management: Systematic review and meta-analyses. In: PLoS Med. 2020. 17(3): e1003053.
Zitiert nach einer Meldung von diabinfo.de vom 02.06.2020