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Froh mit roh? – Zum Internationalen Tag der Früchte 2023
Zum Internationalen Tag der Früchte am 1. Juli hat das Wissenschaftsmagazin des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) frische Wissenshappen beizutragen: Im jüngst erschienenen BfR2GO 1/2023 geht es um die richtige Aufbewahrung und Zubereitung roher Früchte. Der Artikel „Froh mit roh?“ erklärt, was rund um Transport und Verzehr von rohen Lebensmitteln zu beachten ist. Werden leicht verderbliche Lebensmittel wie zerkleinertes rohes Obst und Gemüse ungekühlt gelagert, können sich vorhandene Krankheitserreger wie Salmonellen, Listerien und EHEC-Bakterien unter Umständen schnell vermehren und die Gesundheit gefährden. „In Deutschland werden jährlich mehr als 100.000 klinische Erkrankungen gemeldet, die durch Bakterien, Viren oder Parasiten in Lebensmitteln verursacht worden sein können – die Dunkelziffer liegt weitaus höher“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Lebensmittelinfektionen sind ein allgemein unterschätztes Risiko. Für Kleinkinder, Personen mit Vorerkrankungen, ältere Menschen sowie für Ungeborene im Mutterleib können sie im Extremfall lebensbedrohlich sein.“
Obst und Gemüse enthalten in der Regel viele wertvolle Inhaltsstoffe. Beim Anbau oder auf dem Weg vom Acker auf den Teller ist es jedoch möglich, dass sie mit Krankheitserregern verunreinigt werden. Das neue BfR2GO zeigt, welche Lebensmittelinfektionen die Folge sein können, wenn rohe Lebensmittel nicht ausreichend erhitzt, gewaschen oder gekühlt werden, oder wenn Krankheitserreger bei der Zubereitung auf andere verzehrfertige Produkte übergehen.
Die damit verbundenen gesundheitlichen Risiken werden häufig unterschätzt. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des BfR. 33 % der Befragten zum Beispiel essen mehrmals im Monat Tiefkühlbeeren. 4 von 5 der Befragten (79 %), eine deutliche Mehrheit, sehen bei Tiefkühlbeeren nur ein (sehr) niedriges gesundheitliches Risiko. Dabei können Tiefkühlbeeren unter anderem mit Viren verunreinigt sein, welche zu Magen-Darm-Erkrankungen und Leberentzündungen führen können. Frucht-Fans sollten sie daher lieber stark erhitzen, am besten auf eine Kerntemperatur von mindestens 90 °C, bevor sie sie genießen.
Bei Melonen können Keime, die an der Schale haften, während der Zubereitung auf das Fruchtfleisch gelangen. „Salmonellen, Listerien und EHEC können sich bei warmen Außentemperaturen auf dem säurearmen Fruchtfleisch gut vermehren“, erklärt Dr. Heidi Wichmann-Schauer, Fachtierärztin für Lebensmittelsicherheit am BfR. Daher sollte geschnittene Melone rasch aufgegessen oder bis zum Verzehr gekühlt werden.
Übrigens ist die Zitrone die Frucht des Jahres 2023. Sie wird gerne als Supermittel zur Abwehr etwa von Erkältungen gesehen. Dass sie im Vergleich zu anderen alltäglichen Lebensmitteln aber gar nicht an der Spitze liegt, wenn es um eine hohe Vitamin-C-Zufuhr geht, zeigt das Vitamin-C-Portrait ebenfalls im neuen BfR2GO.
Die vollständige Pressemitteilung des BfR vom 30.06.2023 und den Link zum Magazin finden Sie hier.