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Diagnose Brustkrebs: Wie schnell muss operiert werden?

"Ich habe die Diagnose eines duktalen Mammakarzinoms bekommen. Die kleine Geschwulst wächst zwischen der Achselhöhle und dem äußeren Brustquadranten. Nun habe ich Untersuchungen machen lassen und die Ärzte wollen mich operieren. Ich muss die Diagnose aber erst einmal verarbeiten. Außerdem benötige ich wegen der Operationsmethode Bedenkzeit. Wie viel Zeit kann ich mir lassen?"*

Ihre Unsicherheit ist verständlich – Patientinnen benötigen vor der Operation in der Regel etwas Bedenkzeit, da es sich um einen weitreichenden Eingriff handelt. Gleichzeitig fürchten Betroffene mitunter, dass der Brustkrebs in der Zwischenzeit fortschreitet. Daher möchten manche Patientinnen gerne direkt mit der Behandlung beginnen.

Wichtig für Sie zu wissen: Brustkrebs im frühen Stadium ist kein medizinischer Notfall, der sofort behandelt werden muss. Nur bei besonders aggressivem Brustkrebs empfehlen Ärztinnen und Ärzte einer Patientin einen zügigen Therapiebeginn.

Warum wird nicht direkt operiert?

Zunächst einmal benötigen die Ärztinnen und Ärzte nach der Diagnosestellung etwas Zeit, um die Behandlung zu planen. Denn gegebenenfalls sind weitere Untersuchungen notwendig, sie müssen sich mit Fachleuten verschiedener Spezialgebiete austauschen oder abklären, ob für die Patientin eine klinische Studie infrage kommt. Daher beginnt die Therapie meist nicht unmittelbar nach der Diagnose.

In der Regel kann jede Frau die therapeutischen Schritte in Ruhe überdenken. Insbesondere vor einer Operation bekommen Patientinnen Bedenkzeit. Sie müssen sich nicht sofort entscheiden.

Wann operiert wird, hängt aber auch vom Behandlungsschema ab. Oft bekommen Patientinnen, für die zusätzlich eine Chemotherapie geplant ist, diese noch vor der OP.

Wie lässt sich die Zeit nutzen?

Da Ärztinnen und Ärzte nicht unmittelbar nach der Diagnose mit der Behandlung beginnen, können Sie sich Zeit für Persönliches und Organisatorisches nehmen:

  • Suchen Sie sich eine Klinik, die Erfahrung bei der Behandlung von Brustkrebs hat – Fachleute empfehlen, sich an ein zertifiziertes Brustkrebszentrum zu wenden.
  • Informieren Sie sich über Ihre Behandlungsmöglichkeiten. Wägen Sie die jeweiligen Vor- und Nachteile für sich ab.
  • Informieren Sie sich zu Ihrer Operation: Kann brusterhaltend operiert werden? Wenn nicht, möchten Sie, dass die Brust wieder aufgebaut wird?
  • Stellen Sie Ihren Ärztinnen und Ärzten Rückfragen, wenn Ihnen etwas unklar ist. Sprechen Sie mit Ihnen über Ihre persönliche Situation und Ihre Wünsche.
  • Wenn Sie dies wünschen, holen Sie sich eine zweite ärztliche Meinung ein.
  • Sprechen Sie mit Ihrer Krankenkasse zum Beispiel zur Zweitmeinung oder zur Brustrekonstruktion: Wenn gewünscht, in wie weit werden diese Leistungen übernommen?

Dies soll Ihnen unter anderem dabei helfen, gemeinsam mit Ihren Ärztinnen und Ärzten eine Behandlungsentscheidung zu treffen, mit der Sie zufrieden sind.

Wann muss spätestens operiert werden?

Es gibt keine eindeutigen Daten dazu, wie viel Zeit zwischen der Diagnose und dem Behandlungsbeginn maximal liegen sollte. Fachleute empfehlen jedoch, erhebliche Therapieverzögerungen zu vermeiden. Denn: Die Heilungschancen der Patientin könnten sich verschlechtern, wenn man zu lange wartet.

Die Europäische Gesellschaft für Brusterkrankungen (EUSOMA) empfiehlt, mit dem Therapiebeginn nicht länger als 6 Wochen zu warten, um die psychische Belastung der Betroffenen möglichst gering zu halten.

Fazit: Wann die Brustkrebs-OP ansteht, hängt von Ihrer individuellen Situation ab. Fragen Sie im Zweifel Ihre Ärztinnen und Ärzte, wie viel Zeit Sie sich nehmen können. Auch wenn kein genereller Zeitdruck besteht, sollten Sie sich für die Behandlungsentscheidung nicht übermäßig viel Zeit lassen.

Sie haben Fragen zu Brustkrebs? Wir sind für Sie da.

So erreichen Sie den Krebsinformationsdienst:

 

Zitiert nach einer Meldung des Deutschen Krebsinformationsdienstes vom 25.01.2022