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Der Effekt von körperlicher Aktivität bei der Prävention von Depressionen

Der Review von Hu et al. (2020) bietet den bislang umfassendsten Überblick über die Wirksam­keit von Bewegungs­inter­ven­tionen bei der Verrin­gerung depressiver Symptome in der allge­meinen Bevölkerung.

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO, 2017) sind Depressionen eine der häufigsten psychischen Störungen mit einer hohen Krankheitslast, die in jeder Altersgruppe gleichermaßen auftreten.

Ein vielversprechender Ansatz für die Prävention von Depressionen ist der Einsatz von bewegungs­bezo­genen Interventionen. Die Effektivität solcher Interventionen unterscheidet sich in bisherigen Studien erheblich. Der Review von Hu et al. (2020) gibt einen Überblick über Metaanalysen randomisierter Studien, die bis Juli 2018 zu den Effekten von bewegungsbezogenen Interventionen auf Depressionen und depressiven Symptomen veröffentlicht wurden.

Das Ziel dieses Reviews bestand darin, dies eher aus präventiver als aus therapeutischer Sicht zu unter­suchen. Deshalb wurden Metaanalysen eingeschlossen, die sich auf allgemeine Bevölkerungs­­gruppen konzentrierten und nicht auf bestimmte Bevölkerungsgruppen mit akuten oder chronischen körperlichen oder geistigen Erkrankungen. Zusätzlich wurden die Effekte von Geschlecht, Alter und Übungs­merkmalen wie Modus und Intensität der körperlichen Aktivität untersucht.

Moderater Effekt von körperlicher Aktivität auf depressive Symptome
Es wurden acht Metaanalysen ausgewählt, die in insgesamt 134 eingeschlossenen Studien nur geringe Überschneidungen zeigten. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass bewegungsbezogene Interventionen einen moderaten Effekt auf die Verringerung depressiver Symptome in der allgemeinen Bevölkerung haben können. Basierend auf Metaanalysen, die sich auf verschiedene Altersgruppen konzentrieren, scheint sich körperliche Aktivität positiv auf depressive Symptome bei Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und älteren Menschen auszuwirken. In Bezug auf das Aufkommen einer Depression lagen keine Belege vor. Darüber hinaus gab es nur begrenzte Hinweise auf die Auswirkungen des Geschlechts. Hinweise von geringer Qualität deuten darauf hin, dass körperliche Aktivität mit niedriger Intensität bei der Senkung von depressiven Symptomen genauso wirksam sein kann wie körperliche Aktivität mit hoher Intensität.

Weitere Studien sind erforderlich, die das Auftreten von Depressionen sowie die Auswirkungen von Geschlecht, Alter und den Merkmalen von Bewegung erforschen. Da sich Bewegung auf viele Gesund­heits­aspekte positiv auswirkt und es gleichzeitig ein kostengünstiger und leicht veränderbarer Lebensstilfaktor ist, der nahezu keine negativen Nebenwirkungen aufweist, könnten die Erkenntnisse dieses Reviews dazu beitragen, frühzeitige Interventionsstrategien für Depressionen zu entwickeln.

Hier gelangen Sie zum vollständigen Review "Exercise interventions for the prevention of depression: a systematic review of meta-analyses" von Hu et al. (2020) in englischer Originalfassung.

Quellen:

Hu, M. X.; Turner, D.; Generaal, E.; Bos, D.; Ikram, M. K.; Ikram, M. A.; Cuijpers, P. & Penninx, B. W. J. H. (2020): Exercise interventions for the prevention of depression: a systematic review of meta-analyses

Weltgesundheitsorganisation (WHO) (2017): Depression and Other Common Mental Disorders Global Health Estimates

Zitiert nach einer Meldung der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (BVPG)vom 27.10.2020

Weitere Informationen zu Depression finden Sie im Frauengesundeheitsportal