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Darmkrebsrisiko: Bei Diabetes mellitus aufgepasst!
Bei Diabetes mellitus ist das Darmkrebsrisiko schon früher erhöht, als das Screening zur Früherkennung von Darmkrebs beginnt.
Personen, die an Diabetes mellitus erkranken, haben ein erhöhtes Risiko für Darmkrebs schon in jungen Lebensjahren. Das zeigen die Ergebnisse einer schwedischen Kohortenstudie, die in der Fachzeitschrift PLOS Medicine veröffentlicht wurden.
In der Studie wurden die Daten des schwedischen Krankenregisters aus den Jahren 1964 bis 2015 ausgewertet. Demnach erkrankten von insgesamt 12.614.256 Personen im Alter von 0 bis 107 Jahren, davon 51% Männer, 162.226 an Darmkrebs und 559.375 an Diabetes mellitus. Eine genauere Analyse der Altersdaten ergab, dass Männer mit Diabetes mellitus schon mit 45 Jahren dasselbe Risiko für Darmkrebs hatten wie die Allgemeinbevölkerung mit 50 Jahren - und damit fünf Jahre früher als beim empfohlenen Beginn des gesetzlichen Darmkrebsscreenings zur Früherkennung der Krankheit. Bei Frauen mit Diabetes mellitus war das Risiko für Darmkrebs schon vier Jahre früher, als das Darmkrebsscreening beginnt, erhöht. Wenn ein besonderes familiäres Risiko für Darmkrebs hinzukam, verlagerte sich die Risikoerhöhung noch weiter nach vorn – je nach Ausgangslage um 12 bis 21 Jahre vor dem eigentlichen Screeningbeginn.
An Diabetes mellitus erkrankte Personen sollten über ihr erhöhtes Risiko für Darmkrebs schon in jüngeren Jahren aufgeklärt werden, so die Studienautoren. Dies gebe ihnen die Möglichkeit, auf Wunsch schon früher mit dem Darmkrebsscreening zu beginnen.
In Deutschland können gesetzlich Krankenversicherte ab dem 50. Lebensjahr die Möglichkeit zur Früherkennung von Darmkrebs in Anspruch nehmen: Zunächst jährlich mit einem Test auf verdecktes Blut im Stuhl, ab dem 55. Lebensjahr mit zwei Darmspiegelungen im Abstand von mindestens zehn Jahren oder weiteren Stuhluntersuchungen.
Quelle:
Khan UA et al: Risk of colorectal cancer in patients with diabetes mellitus: A Swedish nationwide cohort study. PLoS Med 17(11): e1003431. doi.org/10.1371/journal.pmed.1003431
Zitiert nach einer Meldung des Onkoprtals vom 08.12.2020
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