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Darmkrebs häufiger früher
Bei jüngeren Darmkrebspatienten wird die Erkrankung häufiger im fortgeschrittenen Stadium entdeckt.
Die Zahl junger Menschen, die an Darmkrebs erkranken, nimmt seit geraumer Zeit zu. Damit beschäftigten sich Wissenschaftler in einer Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift Cancer Epidemiology veröffentlicht wurde.
Noch immer ist Darmkrebs eine Erkrankung des höheren Lebensalters, mehr als die Hälfte der Betroffenen erkranken jenseits des 70. Lebensjahres, das durchschnittliche Erkrankungsalter beträgt bei Frauen 76 und bei Männern 72 Jahre. Aus diesem Grund beginnt das Screening zur Früherkennung der Erkrankung, das von den gesetzlichen Krankenkassen angeboten wird, erst ab dem 50. Lebensjahr.
Doch können durchaus auch jüngere Menschen an Darmkrebs erkranken. In der aktuellen Studie wurden die Daten von 521 Darmkrebspatienten ausgewertet, die zum Zeitpunkt der Diagnose höchstens 40 Jahre alt waren. Als Vergleichsgruppe dienten die Daten von 15.000 Darmkrebspatienten im Alter von 66 bis 75 Jahren bei der Diagnose.
Bei den jüngeren Patienten fanden sich im Durchschnitt fortgeschrittenere Tumorstadien als bei den älteren. Dies galt allerdings nur für Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom), nicht für Enddarmkrebs (Rektumkarzinom). Die Häufigkeitsraten, bei denen das Lebensalter bei der Diagnose berücksichtigt wurde, nahmen im Erfassungszeitraum zwischen 2001 und 2013 zu: Bei jungen Frauen beispielsweise fand sich ein jährlicher signifikanter Anstieg.
Insgesamt bestätigte die Studie, dass früh einsetzender Darmkrebs häufiger wird. Zudem wird die Erkrankung bei jüngeren Patienten oftmals erst in fortgeschritteneren Stadien entdeckt.
Quelle:
Frostberg E & Rahr HB. Clinical characteristics and a rising incidence of early-onset colorectal cancer in a nationwide cohort of 521 patients aged 18-40 years. Cancer Epidemiology 2020, 66:101704
Zitiert nach einer Meldung des Onko-Internetportals vom 17.08.2020