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Bei wiederkehrendem Eierstockkrebs: Die Operation mit spezieller Chemotherapie unterstützen

Der zusätzliche Einsatz von Chemotherapie im Bauchfell unter Hitzeeinwirkung kann unter Umständen die Überlebensaussichten verbessern.

Wenn Eierstockkrebs nach dem Ansprechen auf eine platinbasierte Chemotherapie wiederkehrt, kann der Tumor in vielen Fällen mithilfe einer Operation entfernt oder verkleinert werden. Offenbar lohnt es sich, zusätzlich noch eine konzentrierte, erhitzte Chemotherapie im Bauchfell, eine sogenannte hyperthermische intraperitoneale Chemotherapie (HIPEC) durchzuführen. Wie eine Studiengruppe in der Fachzeitschrift Lancet Oncology anhand der Ergebnisse einer Phase 3-Studie berichtete, verbessern sich dadurch die Überlebensaussichten.

Für die Studie waren in Frankreich 415 Patientinnen ab 18 Jahren mit Eierstockkrebs gewonnen worden, die nach einer platinbasierten Chemotherapie einen ersten Rückfall erlitten hatten. Sie unterzogen sich einer sogenannten zytoreduktiven Operation, bei der versucht wird, die Tumormasse im Bauch so stark wie möglich zu verkleinern. Während des Eingriffs erhielt ein Teil der Patientinnen eine HIPEC, der andere Teil nicht.

Die zusätzliche Chemotherapie im Bauchfell unter Hitzeeinwirkung zahlte sich aus: Das Gesamtüberleben war in der Gruppe derer, die die HIPEC-Therapie erhalten hatten, signifikant besser als bei den Patientinnen, die nur operiert worden waren. Nach fünfeinhalb Jahren waren in der mit HIPEC behandelten Gruppe noch mehr als die Hälfte der Patientinnen am Leben, in der anderen Behandlungsgruppe war das nicht mehr der Fall.

Die über das Bauchfell verabreichte Chemotherapie brachte Nebenwirkungen mit sich, die auch von anderen Chemotherapien bekannt sind, etwa Blutarmut (Anämie), Leber- und Nierenfunktionsstörungen. Dennoch, so die Einschätzung im Studienbericht, solle bei Patientinnen mit wiederkehrendem Eierstockkrebs bei der zytoreduktiven Operation eine zusätzliche hitzebasierte Chemotherapie über das Bauchfell in Erwägung gezogen werden, um die Überlebensaussichten zu verbessern.

Quelle: Classe J-M et al. Hyperthermic intraperitoneal chemotherapy for recurrent ovarian cancer (CHIPOR): a randomised, open-label, phase 3 trial. Lancet Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 13. November 2024, DOI: 10.1016/S1470-2045(24)00531-X

Zitiert nach einer Meldung des Onko-Internetportals vom 11.12.2024