Aktuelle Meldungen
Bei Eierstockkrebs mit BRCA-Mutation: Operation vor Chemo- und Erhaltungstherapie
Wenn vor der Chemotherapie und zielgerichteten Therapie mit einem PARP-Hemmer noch eine Operation durchgeführt wird, verbessern sich womöglich die Überlebensaussichten.
Wenn bei Patientinnen mit wiedergekehrtem Eierstockkrebs, bei denen eine BRCA-Mutation nachgewiesen wurde, vor der Chemotherapie und zielgerichteten Erhaltungstherapie mit einem PARP-Hemmer noch eine Operation durchgeführt wird, kann dies die Überlebensaussichten verbessern. Darauf deuten die Ergebnisse einer Studie in der Fachzeitschrift International Journal of Gynecological Cancer hin.
In der Studie wurden die Daten von 209 Patientinnen ausgewertet. Alle waren an Eierstockkrebs erkrankt, der zwar gut auf eine platinbasierte Chemotherapie reagiert hatte, aber dennoch zurückgekehrt war. Die Patientinnen wiesen eine BRCA-Mutation auf, die mit einem erhöhten Risiko für Brust- und Eierstockkrebs verbunden ist. Gut ein Drittel von ihnen unterzog sich einer Operation, anschließend einer Chemotherapie und Erhaltungstherapie mit dem PARP-Hemmer. Die übrigen zwei Drittel erhielten nur eine Chemotherapie plus PARP-Hemmer-Erhaltungstherapie.
Durch die zusätzliche Operation konnte die Krankheit länger aufgehalten werden: Das Überleben, ohne dass der Tumor weiter voranschritt, war nach einer Beobachtungszeit von ca. drei Jahren signifikant besser als bei Chemo- und Erhaltungstherapie ohne vorangegangene Operation. Und auch das Gesamtüberleben war signifikant besser.
Mithilfe der Operation kann das im Körper befindliche Tumorgewebe verkleinert werden. Dies verbessere offenbar die Erfolgsaussichten der nachfolgenden Chemo- und PARP-Hemmer-Erhaltungstherapie, so die Interpretation der Studienautoren.
Quelle:
Cecere SC et al. Cytoreductive surgery followed by chemotherapy and olaparib maintenance in BRCA 1/2 mutated recurrent ovarian cancer: a retrospective MITO group study. International Journal of Gynecological Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 14. Mai 2021, doi: 10.1136/ijgc-2020-002343
Zitiert nach einer Meldung der Deutschen Krebsgesellschaft vom 04.06.2021