1. Sprung zur Servicenavigation
  2. Sprung zur Hauptnavigation
  3. Sprung zur Suche
  4. Sprung zum Inhalt
  5. Sprung zum Footer

Aktuelle Meldungen

AOK-Umfrage: Jeder Zweite hat Angst vor Hautkrebs

Bei Sonnenschutz und Früherkennung gibt es noch Nachholbedarf

Mit weit mehr als 200.000 neu erkrankten Betroffenen pro Jahr zählt Hautkrebs laut Robert Koch-Institut zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Jetzt zeigt eine repräsen­tative Forsa-Umfrage unter 1.000 Erwachsenen im Auftrag des AOK-Bundes­verbandes: Jeder Zweite hat zwar Angst, einmal an Hautkrebs zu erkranken, doch ein Drittel schützt seine Haut gar nicht mit Sonnenschutzmitteln. Zum Start in den Hautkrebsmonat Mai macht die Befragung deutlich, dass beim Verhal­ten der Menschen in punkto Sonnenschutz und Krebs­früh­­erkennung noch viel Luft nach oben ist. Obwohl vier von fünf Deutschen der Schutz vor Sonnen­einstrahlung sehr wichtig ist, gab fast jeder zweite Mann (46 Prozent) und ein Viertel aller Frauen (24 Prozent) an, im Frühjahr und Sommer allenfalls zu besonderen Gelegen­heiten Sonnen­schutz zu verwenden. Und nur jeder Zweite weiß, was der Licht­schutz­faktor bei Sonnen­schutz­mitteln überhaupt bedeutet. Auch die Krebsfrüh­erken­nung, die gesetzlichen Kranken­kassen alle zwei Jahre ab einem Alter von 35 Jahren übernehmen, wird noch zu wenig genutzt. „Angst ist immer ein schlechter Ratgeber, deshalb ist es wichtig, die Krebsfrüh­erkennung regelmäßig wahrzu­nehmen“, sagt AOK-Vorstands­vorsitzende Dr. Carola Reimann.

Etwas mehr als jeder Vierte ab 35 Jahren (28 Prozent) hat das Angebot des Hautkrebs-Screenings bisher gar nicht in Anspruch genommen. Jede fünfte Person, die das Hautkrebs-Screening bisher nicht genutzt hat, hält das Hautkrebs-Screening für nicht notwendig (22 Prozent). Der bösartige schwarze Hautkrebs tritt häufig auch schon im jungen Erwach­senenalter auf. Besonders auffällig ist, dass ein Viertel der über 49-Jährigen die Früh­erkennungs­unter­suchung bisher noch nie durchführen ließ. 62 Prozent aller Befragten untersuchen die eigene Haut mindestens einmal pro Jahr selbst auf Auffällig­­keiten. Jeder Dritte (32 Prozent) hat bei sich schon einmal ein auffälliges Muttermal entdeckt. 

Hautkrebs-Screening alle zwei Jahre wahrnehmen
„Wenn Hautkrebs frühzeitig erkannt wird, ist er in den meisten Fällen gut heilbar. Wer die Haut alle zwei Jahre untersuchen lässt, kann das Risiko einer schweren oder gar tödlichen Erkran­kung deutlich verrin­gern“, erklärt AOK-Vorstandsvor­sitzende Dr. Carola Reimann. Bei dieser Krebsfrüherkennung wird der gesamte Körper von der Kopfhaut bis zur Fußsohle auf Auffälligkeiten der Haut untersucht. Dabei beurteilt der Arzt oder die Ärztin, ob Veränderungen harmlos sind oder andere Anzeichen für Hautkrebs vorliegen. 

„Im Rahmen unserer Kampagne ,Deutschland, wir müssen über Gesundheit reden‘ haben wir das Thema Krebsfrüh­erkennung in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Wir wollen Menschen sensibilisieren und sie dazu motivieren, die gesetzlich vorgesehenen Untersuchungen wahr­zu­nehmen“, so Reimann. Während der Corona-Pandemie gab es starke Einbrüche bei den Krebsfrüherkennungsuntersuchungen der gesetz­lich Krankenversicherten. Zugleich zeigte eine Lang­zeit-Auswertung auf Basis der AOK-Abrech­nungs­daten für die Jahre 2009 bis 2020, dass es bei der regelmäßigen Teilnahme an den Krebs-Früh­erkennungs­unter­suchungen bereits vor der Pandemie „Luft nach oben“ gab. 

Jeder Zweite meidet Aufenthalte in der Sonne nicht

Der größte Risikofaktor für alle Hautkrebserkrankungen ist die Sonne. Längere ungeschützte Aufenthalte in der Sonne, Sonnenbrände besonders in der Kindheit und Jugend oder auch Besuche im Solarium mit künstlicher UV-Strahlung erhö­hen die Gefahr, im Lauf des Lebens an Hautkrebs zu erkranken. Doch wie die AOK-Umfrage ergab, haben viele Menschen ihr eigenes Sonnenschutz-Verhalten noch nicht in ausreichen­dem Maß danach ausgerichtet. Weniger als die Hälfte der Befragten (46 Prozent) meidet normalerweise lange Aufenthalte in der Sonne, nur rund ein Drittel (37 Prozent) meidet die Mittagssonne. Über ein Drittel (35 Prozent) verwendet Sonnencreme oder -spray allenfalls zu besonderen Gelegenheiten wie im Urlaub oder im Freibad.  Drei von fünf Personen (60 Prozent) empfinden Eincremen als aufwändig, über die Hälfte (56 Prozent) vergisst häufig, sich mit Sonnencreme einzucremen.

Aufklärungsarbeit sieht die AOK angesichts dieser Ergebnisse auch beim Thema Wissen über die Wirkung von UV-Strah­lung. Ein Viertel (23 Prozent) der Befragten glaubt fälschlicherweise, im Schatten vor Sonnen­brand geschützt zu sein. Jeder Zweite in Deutschland kennt darüber hinaus die Bedeutung des Licht­schutz­faktors bei Sonnenschutzmitteln nicht. Es ist daher nicht verwunderlich, dass 40 Prozent der Befrag­ten angaben, einmal oder mehrmals pro Jahr einen Sonnenbrand zu haben. Zwei Drittel der Jüngeren zwischen 18 und 34 Jahren (64 Prozent) hatten in den letzten Jahren etwa einmal pro Jahr oder häufiger einen Sonnenbrand. Das trifft auch auf mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) zwischen 35 und 49 Jahren zu. 

Mehr Informationen über Hautkrebs

AOK-Kampagne: „Deutschland, wir müssen über Gesundheit reden“

Zitiert nach einer Pressemitteilung des AOK-Bundesverbandes vom 05.05.2022