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3 Thesen zur sicheren Geburt

Zum Welttag der Patientensicherheit am 17. September 2021 äußern sich die ärztlichen GeburtshelferInnen zur sicheren Geburt.

Anlässlich der vom Bundesgesundheitsministerium geförderten und vom Aktionsbündnis Patientensicherheit ausgerichteten Hybrid-Veranstaltung „Mach dich stark für Patientensicherheit – Sicher vom ersten Atemzug an“ zum Welttag der Patientensicherheit am 17. September 2021 äußern sich die ärztlichen GeburtshelferInnen mit drei Thesen zur sicheren Geburt in Deutschland und bringen sich insbesondere in die inhaltliche Debatte der Diskussionsrunde „Sichere Geburt unter Berücksichtigung von Patientensicherheitsaspekten“ ein, da die Profession nicht in der Runde vertreten ist.

1. Gute Kommunikation ist eine von mehreren wichtigen Vorausetzungen für ein gutes und sicheres Geburtserlebnis
Diese sollte zwischen allen Beteiligten, also der Gebärenden und ihrer Begleitung, den Hebammen sowie den ärztlichen GeburtshelferInnen respektvoll und mit gegenseitiger Wertschätzung aller Beteiligten auf Augenhöhe erfolgen.

2. Bei etwa 90% aller klinischen Geburten sowie bei mindestens 15% der primär geplanten außerklinischen Geburten sind ärztliche HelferInnen erforderlich.
Ärztliche GeburtshelferInnen werden vorschriftsmäßig bei auftretenden Pathologien, also jeglicher Abweichung vom normalen Verlauf, zu einer Geburt hinzugezogen – beispielsweise beim Verdacht auf drohenden Sauerstoffmangel oder fehlendem Geburtsfortschritt. In allen Fällen ist ein zeitnahes kompetentes Management sowie geübtes gemeinsames Handeln aller beteiligten Berufsgruppen für die Frauen- und Kindergesundheit wesentlich, was ebenfalls eine klare und respektvolle Kommunikation miteinander erfordert.

3. Unter Umständen sind im Geburtsverlauf für die Sicherheit von Mutter und Kind Eingriffe notwendig, die als unangenehm wahrgenommen werden.
Denkbar sind beispielsweise eine rasch notwendige vaginal-operative Entbindung (Saugglocke) oder eine eilige Notsectio. In seltenen Fällen ist große Eile geboten, sodass nicht mehr alle Details vorab besprochen werden können. Während der Notfallmaßnahme ist eine Rücksprache im Team, eine präzise Information sowie eine kurze Aufklärung über die notwendigen medizinischen Maßnahmen essenziell; dies ist situationsbezogen auch in kritischen Situationen möglich und hilft, die Angst der Patientin zu reduzieren und eine traumatische Erfahrung zu verhindern. Entscheidend ist auch in diesen Situationen, wie grundsätzlich bei allen Geburten, die erfolgende Nachbesprechung.

Zitiert nach einer Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. vom 17.09.2021