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Essstörung

Meldungen zum Thema

Gewichtsstigmatisierung beginnt in der Jugend

Vor allem bei Frauen leidet das Selbstwertgefühl
Wenn sich Teenager von der Familie und durch Medien zum Abnehmen gedrängt fühlen und aufgrund ihres Körpergewichts von ihrem sozialen Umfeld abgewertet werden, haben sie häufig als Erwachsene ein geringes Selbstwertgefühl. Das gilt vor allem für Frauen, hat eine britische Langzeitstudie über drei Jahrzehnte mit mehr als 4.000 Teilnehmenden gezeigt.

Fettleibige kämpfen nicht nur gegen überflüssige Pfunde, sondern auch gegen falsche Vorurteile. Oft werden adipöse Menschen als faul oder willensschwach bezeichnet. Wenn Betroffene solche Stigmatisierungen selbst nicht mehr hinterfragen und ihr Gewicht selbst als Makel empfinden, können eine schlechte psychische Gesundheit und Essstörungen die Folge sein.

Forschende der University of Bristol hatten über 4.000 Personen mit ihren Familien seit der Geburt begleitet, medizinische Daten gesammelt und Befragungen durchgeführt. Im Alter von 31 Jahren wurde untersucht, ob sie stigmatisierende Bewertungen verinnerlicht hatten. Dafür machten die Männer und Frauen etwa Angaben, ob sie sich aufgrund ihres Gewichts weniger attraktiv, kompetent oder wertvoll als andere Menschen fühlten.

Offenbar spielt das soziale Umfeld eine wichtige Rolle, ob gewichtsbezogene Abwertungen als eigene Wahrheit übernommen werden. Stigmatisierungen wurden eher verinnerlicht, wenn sich Betroffene im Alter von 13 Jahren von der Familie oder den Medien zum Abnehmen gedrängt fühlten. Auch Mobbing­erfahrungen und Hänseleien zählten zu den begünstigenden Faktoren. Zudem waren Frauen, sexuelle Minderheiten und Menschen mit geringerem Bildungsgrad, unabhängig vom Körpermassenindex (BMI), stärker gefährdet. Die Hintergründe sollen in weiteren Studien genauer untersucht werden.

Stigmatisierung aufgrund des Körpergewichts sei weit verbreitet, so das Fachjournal „The Lancet – Regional Health Europe“. Die Resultate der Studie könnten dabei helfen, effektive Präventionsmaßnahmen zu entwickeln und stärker gefährdete Personengruppen gezielt zu unterstützen. „Wir haben die Möglichkeit, Gewichtsstigmatisierung und ihre Folgen zu verringern, indem wir die Art und Weise verändern, wie wir in Medien und Familien über das Gewicht diskutieren und wie wir im Alltag auf Mobbing reagieren“, erklärt Dr. Amanda Hughes von der Bristol University.

Weitere Informationen:

Zitiert nach einer Meldung des Bundeszentrums für Ernährung vom 02.05.2024

Organisationen

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